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Warnung vor Wolf
Am Niederrhein gab’s schon einige Attacken von Wölfen, zum Beispiel auf Schafe und Ponys. Aus Angst um seine Pferde hat ein Mann aus Hamminkeln jetzt eine Wolf-Warn-App entwickelt. Dafür hat er eng mit dem Biotopwildpark Anholter Schweiz in Isselburg zusammen gearbeitet.
Die heimlichen Stars vor der Kamera von Ranger Christian Boland sind nämlich die Raubtiere. Rund um die Uhr werden die Wölfe in ihrem Gehege aufgenommen. Eine künstliche Intelligenz, kurz KI, wird mit diesen Wolf-Bildern gefüttert. Die KI gehört zu einer App, die vor Wölfen warnen soll. Eine Idee von Oliver Kubitz. App-Entwickler und Pferdebesitzer.
Die Pferde des 59-Jährigen und seiner Freundin stehen in einem Offenstall in Hamminkeln. Können immer raus. Aber der Niederrhein ist Wolfsgebiet. Dort wurden schon einige Weidetiere, wie beispielsweise Ponys und Schafe, gerissen.
Die Wolf-Warn-App funktioniert mit ganz gewöhnlichen Überwachungskameras. Sie müssen W-Lan-fähig sein und Infrarot haben. Sobald ein Wolf am Zaun vor der Weide erkannt wird, schickt die App eine SMS oder Email. Dann kann der Tierhalter reagieren.
Für Oliver Kubitz und Christian Boland ist Zusammenleben das Stichwort. Denn der Wolf weiß nicht, wo er auf Beutefang gehen darf und wo nicht. Das Raubtier ist auf der Suche nach Nahrung. Viele fühlen sich von dem Fleischfresser bedroht. Das beobachtet auch der Wildpark-Ranger immer häufiger.
Unterstützt wird Oliver Kubitz unter anderem vom Forschungszentrum Jülich und vom Naturschutzbund Deutschland. Die Wolf-Warn-App ist in den letzten Zügen der Entwicklung. Im Mai soll sie fertig zum Download sein. Abgerechnet wird sie über eine monatliche Gebühr.