48 Stunden Sillstand auf dem Wasser

Warnstreik legt Hadag-Fähren in Hamburg lahm

HADAG-Fähre "Elbphilharmonie"
Verdi hat die Beschäftigten der Hadag-Fähren zu einem 48-stündigen Streik aufgerufen. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild
deutsche presse agentur

Viele Pendler in Hamburg müssen in den kommenden Tagen die Nerven bewahren: Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter der Hadag-Fähren zu einem 48-stündigen Streik aufgerufen, sämtliche Schiffe des Unternehmens stehen still. Grund ist der Kampf für höhere Löhne.

Verdi fordert deutlich mehr Gehalt

Seit vier Uhr am Donnerstagmorgen (09.03) geht im Fährverkehr des Hamburger Hafens nichts mehr, nach einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi haben sämtliche Schiffsführer der Hadag-Fähren ihre Arbeit niedergelegt. Leidtragende sind unter anderem die Beschäftigten bei Airbus, die die Fähre normalerweise als tägliches Verkehrsmittel nutzen. Immerhin: Sie sind die chaotischen Zustände rund um Hadag bereits gewöhnt, zuletzt kam es Mitte Februar zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung. Diesmal müssen sie doppelt so lange ausharren, erst um vier Uhr am Samstagmorgen sollen die Motoren auf dem Wasser wieder laufen.

Der Grund ist aber nach wie vor derselbe: Verdi fordert für die Mitarbeiter 700 Euro mehr Gehalt im Monat, auch die Bedingungen für Auszubildende sollen verbessert werden. Aufgrund der hohen Belastung im Unternehmen und der deutlich besseren Bezahlung bei Konkurrenzunternehmen hätten seit 2018 knapp die Hälfte der Angestellten das Unternehmen verlassen – dies müsse sich jetzt ändern.

Hadag: "Forderung fehlt jegliche Bodenhaftung"

Das Unternehmen zeigt derweil kein Verständnis für den erneuten Streik, da für den 24. April bereits eine vierte Verhandlungsrunde angesetzt ist. Inklusive aller Nebenansprüche würde das von Verdi geforderte Paket eine durchschnittliche Tariferhöhung von mehr als 30 Prozent bedeuten. „Aus Sicht der Arbeitgeberseite fehlt dieser Forderung jegliche Bodenhaftung“, teilte Hadag mit. Angesichts der auseinanderklaffenden Vorstellungen ist ein schneller Kompromiss nicht in Sicht. (dpa/hzi)