Bei vollem Bewusstsein!

Während Hirn-OP: Patientin schaut Kultserie "Bridgerton"

Auf dem OP-Tisch hält Charlotte ein Tablet in der Hand während sie operiert wird.
Charlotte Hughes schaut eine Folge der Serie 'Bridgerton' während Chirurgen einen Tumor aus ihrem Hirn entfernen. (actionpress)
action press

Während ein Team von Chirurgen mit OP-Geräten in ihren Schädel eindringen, drückt Charlotte Hughes bei Netflix auf ‚Start‘. Die 43-Jährige aus North Yorkshire muss sich einer fünfstündigen Gehirnoperation unterziehen. Die Crux dabei: Die Patientin muss bei vollem Bewusstsein sein, während Chirurgen ihr Gehirn operieren. Um diese beängstigende Zeit zu überbrücken, soll die Netflix-Hitserie ‘Bridgerton’ helfen.

Diese Ablenkung sorgt für Überraschung

„Als ich den Krankenschwestern erzählt habe, dass ich ‚Bridgerton‘ schauen werde, haben sie alle gelacht. Sie konnten es nicht glauben“, zitiert unter anderem die ‚Metro‘. Als Charlotte ihrer Schwester Cadi erzählt, mit welcher Serie sie sich ablenken wird, hat ihre Schwester nur eine Sorge: „Was ist, wenn da ein Sexszene ist und die Chirurgen sehen das über deine Schulter?“ Charlotte antwortet: „Wenn die Chirurgen mitschauen, habe ich sowieso ein Problem“, so Charlotte. Obwohl sie seit sechs Jahren gegen den Krebs kämpfen muss, hat sie ihren Humor nicht verloren.

2015 erhält Charlotte ihre Diagnose

Alles beginnt 2015, als Charlotte immer wieder bemerkt, dass ihre Beine taub werden. Sie vermutet damals einen eingeklemmten Nerv. Ihr Arzt schickt sie ins Krankenhaus, wo sie im MRT durchgecheckt wird. Einen Tag vor Weihnachten bekommt sie einen Anruf von dem Krankenhaus: „Sie sagten sie wollen mich am 30. Dezember sehen. Das war der Moment, als ich anfing, mir Sorgen zu machen, weil sie mich so schnell sehen wollte“, erzählt sie der ‚Metro‘. Es wurden zwei Tumore in ihrem Gehirn entdeckt. Ob gut- oder bösartig, konnte man so nicht feststellen. Auch beim nächsten MRT konnte keine Veränderung festgestellt werden, eigentlich ein gutes Zeichen.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Diagnose: Keine Chance auf Heilung

Als Charlottes Beschwerden im April 2016 schlimmer werden, muss sie sich für die erste Gehirnoperation entscheiden. Während dieser Biopsie, ist sie in Narkose. Das Ergebnis dieser OP: Einer der zwei Tumore in ihrem Gehirn ist bösartig. Er wächst sehr schnell. Charlotte startet sofort eine Chemotherapie. Trotzdem geben die Ärzte Charlotte nur noch zehn Jahre zu leben. „Mir wurde gesagt, es wäre inoperabel“, zitiert die ‚Metro‘.

Fünf Jahre ohne Besserung

Es ist der Beginn eines langen Kampfes gegen den Krebs. Wieder beginnt der Tumor, sich zu verändern. Charlottes nächste fünf Jahre sind bestimmt von niederschlagenden, neuen Diagnosen, Chemotherapien, Operationen in Narkose und wieder neuen Diagnosen. Trotz all dem will Charlotte das Leben genießen: „Meine Mutter brachte mich morgens um 6 Uhr zur Chemotherapie und später um 11 Uhr zur Arbeit“, zitiert die ‚Metro‘.

2020 wird Charlotte nach einer erneuten Krebsdiagnose vor eine schwere Entscheidung gestellt: Sie könnte sich erneut in Narkose operieren lassen, so wie die Male zuvor oder im wachen Zustand die Operation durchführen lassen. Dabei besteht die Möglichkeit, dass die Chirurgen mehr von dem Tumor entfernen könnten. Eine beängstigende Vorstellung, zu der sie ihre Mutter aber überredet: „Sie sagte mir, ich würde mir das niemals verzeihen, wenn sie mehr hätten entfernen können.“

'Bridgerton' statt Narkose

Charlotte stimmt der Wach-Operation zu. Dabei ist es typisch, dass sich der Patient beschäftigt, damit die Chirurgen bemerken, ob alles okay ist. Die 43-jährige entscheidet sich dafür das Netflix Drama ‘Bridgerton’ zu schauen. „Während der Operation habe ich meinen Kopf stillgehalten. Ich konnte trotzdem die Vibrationen spüren, als sie in meinen Schädel eingedrungen. Es war so komisch“, zitiert die ‚Metro‘. Charlotte, die vollgepumpt mit Beruhigungsmittel war, erinnert sich trotzdem noch an alles, was bei ‘Bridgerton’ passiert ist.

Charlotte Hughes macht ein Selfie von sich in OP-Gewand.
(actionpress) So sieht Charlotte Hughes kurz nach ihrer lebensrettenden Operation aus.
action press

Am Ende ist Charlotte doch geheilt

Charlotte Hughes hält Blumen in der Hand und lächelt.
(actionpress) Charlotte Hughes kann endlich wieder strahlen nach ihrer Wach-Operation.
action press

Und bei der Nachuntersuchung stellt sich raus: Dank dieser Wach-Operation konnte der behandelnde Chirurg den kompletten Gehirntumor entfernen. Charlotte kann endlich ein neues Leben starten, ohne in ständiger Angst zu sein. Dem Chirurgen ist sie unfassbar dankbar, dafür dass er ihr endlich ein neues Leben geschenkt hat.