Vor dem Bund-Länder-Gipfel
Expertenrat der Bundesregierung fordert Vorbereitung auf Worst-Case-Szenario

Einen Tag vor dem Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzler Olaf Scholz hat der Expertenrat der Bundesregierung sein Statement zur aktuellen Lage abgegeben. Darin fordern die Mitglieder umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um ein mögliches Omikron-Desaster zu verhindern.
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Schon jetzt Vorbereitungen treffen
Wie kann Omikron aufgehalten oder zumindest die Auswirkungen eingedämmt werden? Darüber haben heute die Corona-Experten der Bundesregierung diskutiert. Alle sind sich einig: Schon jetzt müssen Vorbereitungen getroffen werden.
Im Detail fordern die Experten, dass vor allem die Krankenhäuser besser vorbereitet werden müssen. „Alle medizinischen und pflegerischen Versorgungseinrichtungen müssen sich für die kommenden Wochen auf eine erhebliche Belastungssituation einstellen“, heißt es in einem Papier, das RTL vorliegt. Besonders die Notaufnahmen müssten besser ausgestattet werden.
Hintergrund ist, dass Patienten bei Omikron zwar oft nicht so schwer erkranken, wie bei der Delta-Variante. „Die starke Infektionsdynamik und die damit verbundene hohe Zahl von parallel auftretenden Erkrankungen droht jedoch den Vorteil aufzuwiegen“, so die Experten.
"Mit erheblicher Belastung der Krankenhäuser rechnen"
Im Klartext heißt das: Schon jetzt zeigt der Blick in die USA oder nach Großbritannien, dass dort zwar weniger Menschen auf Intensivstationen behandelt werden müssen. Die Anzahl der Patienten, die in die Notaufnahme kommen, ist allerdings in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Die Krankenhäuser bleiben also der kritische Punkt, auch wenn die Intensivstationen nicht mehr so belastet sind.
Deshalb sei „mit einer erheblichen Belastung und regional auch Überlastung der Krankenhäuser und der ambulanten Versorgungsstrukturen (Praxen, Ambulanzen, Tageskliniken) und dem öffentlichen Gesundheitsdienst zu rechnen“, so die Experten in dem Papier.
Vorbereitung auf fünfte Welle
Um die Versorgung aller Patienten aufrechterhalten zu können, fordert der Expertenrat:
Vorbereitung für Verschiebung aller planbaren Operationen
Vorbereitung zusätzlicher spezieller Behandlungsräume, die ggf. auch eine Isolation zulassen
Appell an alle Mitarbeiter in der Pflege sich impfen oder boostern zu lassen
Vorbereitung aller systemrelevanten Berufsgruppen auf die fünfte Welle
Das Papier schließt mit dem Appell: „Die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems und der kritischen Infrastruktur muss abgesichert und gewährleistet werden, indem die oben beschriebenen Vorbereitungen und bekannten Maßnahmen des Infektionsschutzes konsequent umgesetzt und kontrolliert werden. (sst)
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