Glück im Unglück im Zugspitzgebiet

Von Lawine verschüttet: Junge Skifahrer (20) retten ihrem Freund das Leben

Die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen kam kurz nach der Bergung an der Unfallstelle an.
Die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen unter Einsatzleitung von Peter Anzenberger kann die dreiköpfige Gruppe nahezu unversehrt bergen.
Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Sicher hatten diese drei Freunde auch Glück – vor allem haben sie es aber ihrer guten Vorbereitung zu verdanken, dass sie alle die Lawine im Gebiet der Zugspitze überlebt haben. Das Schneebrett löst sich Dienstagmittag und reißt die jungen Skitourengeher mit sich. Einer von ihnen wird komplett verschüttet – seine Freunde retten ihm das Leben.

In 2000 Metern Höhe

Die Schneebrettlawine löste sich am Dienstag um 11:54 Uhr im Aufstieg in der Nähe des Gatterls in rund 2000 Metern Höhe, auf einer beliebten Wandertour zur Zugspitze. Einer der drei 20-jährigen Männer aus der Region Weilheim kann sich noch befreien, die anderen beiden werden von der Lawine rund 100 Meter in die Tiefe gerissen. Einer der beiden wird zum Glück nur teilverschüttet und schafft es selbst aus dem Schnee heraus. Der dritte Freund ist rund eineinhalb Meter tief verschüttet und bewusstlos.

Großes Glück beim Lawinenunfall

Geistesgegenwärtig setzen die beiden Freunde einen Notruf ab und suchen sofort nach ihrem Freund per Lawinenverschütteten-Gerät. Nach rund zehn Minuten können sie ihn orten und bergen. Der Mann hat großes Glück: Wieder bei Bewusstsein und lediglich unterkühlt, wird er von der Bergwacht per Hubschrauber ins Klinikum nach Garmisch-Partenkirchen gebracht. Auf RTL-Nachfrage bestätigt Toni Gehringer, Geschäftsführer der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen: „Laut unseren Informationen ist der von seinen Kameraden aus der Lawine geborgene Skitourengeher nach der ambulanten Versorgung im Klinikum wieder wohlbehalten zu Hause.“

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Vorbildliche Rettung

Häufig gehen Lawinenabgänge wie dieser ganz anders aus. Der stellvertretende Bereitschaftsleiter der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen, Peter Anzenberger leitete den Einsatz und sprach in der Pressemitteilung von einer vorbildlichen Kameradenrettung. Ohne seine beiden Freunde hätte der Mann diesen Lawinenabgang wohl nicht überlebt. Sie seien gut ausgerüstet gewesen und wussten genau, was zu tun ist.

Jede Minute zählt

Vorbereitung und Zeit ist bei Lawinenunfällen das Wichtigste. Laut Experten sinkt die Überlebenschance von Verschütteten nach rund 15 Minuten drastisch. Der Deutsche Alpenverein rät: Zur Standard-Notfallausrüstung gehört ein Lawinenverschütteten-Suchgerät, eine Lawinensonde und eine Schaufel. Zusätzlich gilt es, sich an den aktuelle geltenden Gefahrenstufen des Lawinenwarndienstes Bayern zu orientieren. Momentan gilt Gefahrenstufe Zwei, also mäßige Lawinengefahr, die aber durch Triebschnee-Ansammlungen noch gefährlicher sein kann. (lho)

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