Skurrile Osterbräuche aus Schleswig-Holstein
Von fliegenden und kämpfenden Eiern oder kleinen Gedichten

Bald ist es wieder soweit: Eier werden bemalt, Schokohasen gesucht und der Frühling mit dem Osterfeuer so richtig eingeläutet. In Schleswig-Holstein gibt es zu Ostern aber auch sehr skurrile Bräuche.
1. Ostereier werfen
Wer zu Ostern Urlaub auf Sylt oder Föhr macht, sollte vielleicht einen Helm mitbringen. Auf den nordfriesischen Inseln gehört es nämlich zur Tradition, dass Kinder ihre Ostereier in die Luft werfen. Dabei rufen sie: „Eike, poleike, komm heel wedder daal“, was so viel heißt wie „...komm heil wieder runter.“ Na hoffentlich wurden die Eier vorher hart gekocht.
2. Narrenbriefe
Wann bekommt man schon mal ein selbst geschriebenes Gedicht geschenkt? Im Norden Schleswig-Holsteins ist der Narrenbrief (dänisch: Gækkebrev) eine Ostertradition. Der aus Dänemark stammende Brauch sieht vor, dass ein Brief mit selbst gedichteten Versen anonym an Freunde und Verwandte geschickt wird. Die müssen erraten, wer das Gedicht geschrieben hat. Wer nicht errät, wer hinter den Versen steckt, ist der Narr (Gæk) und muss zur Strafe dem Verfasser ein Schokoladenei schenken. Kommt man allerdings dahinter, ist der andere der Narr und man darf sich auf Süßes freuen.
3. Eiertitschen

Nicht nur in Schleswig-Holstein gehen an zahlreichen Oster-Tafeln jedes Jahr viele Eier kaputt. Beim Eiertitschen heißt es: Ei gegen Ei. Zwei Personen nehmen jeweils ein hart gekochtes Osterei in die Hand und dann geht’s los. Zwei Schalen treffen solange aufeinander, bis eine zerbricht. Das Verlierer-Ei kann dann gleich verputzt werden, während sich das andere bereit für die nächste Runde macht.