Menschenschmuggler ließ die Familie im Eissturm allein

Vier Menschen erfrieren bei -35 Grad, darunter ein Baby

Ein Menschenhändler hat eine Gruppe von Migranten in einem Eissturm (Blizzard) sich selbst überlassen, vier von ihnen – darunter ein Baby - haben das nicht überlebt. Die Gruppe indischstämmiger Migranten wollte am Mittwoch offenbar über Kanada in die USA einreisen, wie US-Ermittler nach Informationen der Nachrichtenagentur AP in Kanada vermuten. Der mutmaßliche Menschenhändler ist am Mittwoch in North Dakota festgenommen worden.

Kälte, endlose Felder, Schneeverwehung und Finsternis

Zunächst war den Beamten ein Van aufgefallen, der von Steve Shand (47) gefahren wurde. Mit ihm unterwegs waren zwei Inder ohne Dokumente. Zur gleichen Zeit wurde eine Gruppe von fünf Indern gefunden, die durch Schnee und eisige Kälte stapfte. Sie gaben an, dass sie seit elf Stunden unterwegs waren. Eine Frau hatte so starke Erfrierungen, dass nun ein Teil ihrer Hand amputiert werden muss. Der Wind verschärfte die Kälte noch, die gefühlte Temperatur lag etwa bei -35 Grad.

Einer der Männer trug einen Rucksack, in dem Baby-Utensilien waren. Er gab an, dass er zu einer Familie gehörte, von der sie während ihres Marsches getrennt worden seien. Eine Suchaktion wurde gestartet – doch die Familie war bereits tot, als sie gefunden wurde.

Die Menschen hätten zwar Winterkleidung getragen, wären allerdings nicht ausreichend geschützt gewesen für derart harsche Verhältnisse. Eine Beamtin erklärte, dass die Migranten „nicht nur mit kaltem Wetter, sondern auch mit endlosen Feldern, starken Schneeverwehungen und kompletter Dunkelheit zu kämpfen“ hatten.

Ermittler glauben, dass Shand Teil eines eines größeren Schmugglerringes ist. Er ist am Mittwoch festgenommen worden. (AP/cli)