Mama tot, Spezialnahrung benötigt
Rettung in letzter Sekunde! Dieses Känguru-Baby hatte tierisches Glück

Känguru-Baby Josy lebte in einer Pflegestelle, als seine Mama plötzlich starb und Josy als hilfloses Waisenbaby zurückließ. Eine Herausforderung für die Pfleger: Das Kleine musste alle drei Stunden gefüttert und rund um die Uhr umsorgt werden. Zudem benötigte das Tierchen eine spezielle Känguru-Milch, um zu überleben – ein Produkt, das äußerst schwierig aufzutreiben ist, nur die Kängurufarm „Am Harzberg“ im österreichischen Bad Vöslau verfügt über eine entsprechende Milchbank. Der Leiter der Farm sorgte in einer spektakulären Aktion dafür, dass das Milchpulver gerade noch rechtzeitig eintraf, um Josy das Leben zu retten. Das berichtete zunächst das österreichische Nachrichtenportal heute.at.
Nur eine spezielle Känguru-Milch kann Josys Leben retten

Auf ihrer Kängurufarm am Harzberg in Niederösterreich kümmern sich Wolfgang Zamazal und seine Frau zur Zeit um 23 Kängurus. Als der Notruf einging, dass die Mutter eines sehr seltenen Roten Riesenkängurus gestorben sei und ihr Baby jetzt nichts mehr zu fressen habe, wollte Zamazal spontan helfen.
Das Problem: Känguru-Junge dürfen nur mit spezieller Känguru-Milch gefüttert werden, andere Milchsorten könnten für die Kleinen tödlich sein. Zamazal hat in seiner Auffangstation synthetisch hergestelltes Milchpulver gelagert, das die Muttermilch ersetzen kann. Doch wie konnte dieses Pulver schnellstmöglich das kleine Känguru erreichen?
Spektakuläre Rettungsaktion für das Riesenkänguru-Baby

Kurzerhand kontaktierte Wolfgang Zamazal die Austrian Airlines am Flughafen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) und fragte nach einer Möglichkeit, dem Känguru-Baby noch am gleichen Tag das lebensrettende Milchpulver zukommen lassen zu können.
„Es ist tatsächlich schwierig, ein weißes Pulver in ein Flugzeug zu bekommen – und das auch noch unbegleitet“, schmunzelt Zamazal im Gespräch mit RTL. „Aber alle bei Austrian Airlines waren so nett und engagiert und haben es tatsächlich möglich gemacht, dass das Tierchen diese Milch noch rechtzeitig erhalten hat.“ Dank einer Ausnahmegenehmigung konnte das Milchpulver noch am selben Tag den Flughafen in Schwechat verlassen, „mit dem letzten Tagesflieger der Austrian Airline“, so Zamazal.
Auf "Sommerfrische" in Österreich

Mithilfe des Milchpulvers gelang es den Pflegern, das Beuteltier am Leben zu halten und aufzupäppeln. Für das Ehepaar Zamazal war es, als wären sie plötzlich Eltern geworden: Alle drei Stunden musste das Baby mit dem Fläschchen gefüttert werden.
Die meiste Zeit verbrachte der tierische Gast jedoch schlafend in seinem Ersatzbeutel. „Der muss hängend sein, weil es sonst zu Fehlstellungen der Gliedmaßen kommen kann. Ganz heikel ist etwa der Schwanz. Wenn der nicht so liegt, wie er gehört, und er wächst ein bisschen schief, wird das Känguru nie richtig hüpfen können“, erklärt der Känguru-Experte.
Am Ende erholte sich Josy sogar so gut, dass es vor kurzem seine Retter in Bad Vöslau besuchen konnte: Zwei Wochen durfte das Känguru auf „Sommerfrische“ nach Österreich.
Jungtier ist wieder bei seinen Artgenossen
Mittlerweile ist Josy wieder in die ursprüngliche Pflegestelle zurückgekehrt, wo auch ihre Mutter gelebt hatte und wo sie nun gemeinsam mit anderen Roten Riesenkängurus aufwächst.
Auf der Kängurufarm Am Harzberg freut man sich schon jetzt auf Ende September, denn dann wird Baby Josy voraussichtlich wieder einige Tage hier verbringen dürfen.(psc)