Eltern wollen Klarheit

Vermisster Junge (3) nach 3 Tagen im australischen Busch gerettet: Wurde er zuvor entführt?

Sydney (Australien) Dreijähriger Junge nach drei Tagen im Busch lebend wiedergefunden
Autistischer Junge drei Tage in Busch vermisst - Suchkräfte haben Dreijährigen lebend wiedergefunden
NSW Police Force

Seine Rettung kam einem Wunder gleich: Der dreijährige AJ Elfalak war am Freitag (3. September) in Putty, etwa 110 Kilometer nordwestlich von Sydney, aus dem Haus seiner Eltern verschwunden. Nach einer dreitägigen Suche mit einer Hundestaffel, Tauchern, berittener Polizei und Hunderten freiwilligen Helfern wurde das Kleinkind von einem Polizei-Helikopter entdeckt, als es aus einem Gewässer trank.
Nur 500 Meter vom eigenen Elternhaus entfernt. Nicht nur der Fundort des autistischen Jungen wirft jetzt Fragen auf. Diese soll der professionelle Fährtenleser Jake Cassar nun beantworten. Und er schließt nicht aus, dass AJs Verschwinden eine Entführung gewesen sein könnte.

Im Video: Riesenjubel der Familie als AJ gefunden wird

Die Erleichterung und Freude bei AJs Familie war überwältigend, als die Nachricht sie erreichte, dass es dem kleinen Jungen – bis auf ein paar Schrammen und Windelausschlag – gut geht. Doch die Tatsache, dass das Kleinkind so nah am elterlichen Haus gefunden wurde, wo zuvor Suchhunde unterwegs gewesen waren, wirft nun die Frage auf, ob AJ zuvor entführt und erst später zurückgebracht worden sein könnte. Fährtenleser Jake Cassar sagte der „Daily Mail Australia“, dass es seine Aufgabe sei, alle möglichen Szenarien in Betracht zu ziehen. So frage er sich, ob AJ tatsächlich ursprünglich weiter von seinem Zuhause entfernt war und irgendwie zu dem Ort zurückgekehrt ist, an dem er letztendlich gefunden wurde. Weder er noch die Polizei schließen zurzeit aus, dass jemand das Kind zuvor mitgenommen und dann dorthhin gebracht haben könnte.

Zumal der Fundort des Jungen nur 500 Meter von seinem Elternhaus entfernt liegt und in den Tagen, nachdem AJ vermisst gemeldet worden war, ausgiebig erkundet wurde. Auch sei der Einstieg in den Bach, an dem das Kind trinkend entdeckt wurde, so steil, dass selbst die meisten Erwachsenen Mühe hätten, hinunterzuklettern, so der Fährtenlese. Für einen Dreijährigen wäre der Abstieg in felsigen und instabilen Gelände fast unmöglich. Cassar wolle nun mit seinem Suchtrupp hinuntersteigen und das Gebiet erkunden, um mögliche Wege zu finden, die AJ genommen haben könnte.

Der autistische Junge war selbst von hochtrainierten Spürhunden nicht gefunden worden

Die örtliche Polizei soll laut „Daily Mail Australia“ verblüfft darüber gewesen sein, dass sich das Kind seit seinem Verschwinden hochtrainierten Spürhunden entzogen hatte. Ein mit Infrarottechnik ausgestatteter Hubschrauber und Hunderte von Suchkräften hatten zudem drei Tage lang den nahe gelegenen Busch durchkämmt.

Dass AJ dabei nicht gefunden wurde, könne aber durchaus sein, erklärt Fährtenleser Cassar. Seiner Ansicht nach neigen Suchtrupps dazu, in geraden Linien zu bleiben und einer nahezu perfekten Linie von Punkt A nach Punkt B zu folgen. Jemand, der sich verirrt hat, macht hingegen oft intuitiv das Gegenteil.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Weißer Geländewagen wurde beschlagnahmt

Die Familie sei nach AJs Verschwinden zunächst davon ausgegangen, dass das Kind entführt wurde und habe daher mit „eigenen Ermittlungen“ begonnen, so ein Verwandter, der nach eigenen Angaben im Haus der Elfalaks lebt.

Auch ein weißer Geländewagen soll um die Zeit des Verschwindens von AJ vom Grundstück weggefahren sein. Ein ähnliches Fahrzeug wurde am Sonntag von der Polizei beschlagnahmt. Auch die Überwachungsaufnahmen einer 40 Kilometer entfernten Tankstelle werde ausgewertet.

Superintendent Tracey Chapman sagte am Dienstagmorgen auf die Spekulationen über das Verschwinden des Kindes angesprochen: „Wir sind mit dem derzeitigen Stand der Dinge zufrieden. Wir werden die Ermittlungen fortsetzen, um ganz sicher zu sein, aber aus unserer Sicht ist es einfach eine gute Nachricht. Wir haben einen dreijährigen Jungen, von dem viele wahrscheinlich erwartet haben, dass er nicht mehr lebt, und er wurde gefunden und zu seiner Familie zurückgebracht.“ (csp)