Niedersachsens Verfassungsschutz warnt
Achtung! Extremisten auf Spieleplattformen

FIFA, The Witcher oder Counter-Strike – Videospiele werden spätestens seit Corona immer beliebter. Spieleplattformen wie Steam, Epic, Origin oder Ubisoft Connect geben Zugriff auf Tausende von Games. Aber nicht nur das. Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut warnt vor Extremisten auf Spieleplattformen.
Vertrauen gewinnen, durch gemeinsames Spielen
Extremisten nutzten Spieleplattformen, um extremistische Inhalte und Propaganda zu verbreiten und neue Mitglieder zu gewinnen, sagte Witthaut am Mittwoch in Hannover. Extremisten versuchten durch das gemeinsame Erlebnis des Spielens und die gemeinsame Sprache Misstrauen zu überwinden und unter dem Vorwand des Gamings mit Menschen in den Dialog zu kommen. Dabei lehne die große Mehrheit der Gaming-Community extremistisches Gedankengut und Gewalt aber ab, betonte Witthaut.
"Wir wollen die Gaming-Szene nicht stigmatisieren"
Gerade die Corona-Epidemie habe noch einmal für einen kräftigen Schub bei den Spielerzahlen gesorgt, über die Hälfte der Bevölkerung spiele zumindest gelegentlich Videospiele. "Wir wollen die Gaming-Szene nicht stigmatisieren, aber wir nehmen auch virtuelle Netzwerke, wie die spieleorientierten Plattformen und die dortigen Aktivitäten von Extremistinnen und Extremisten noch intensiver in den Blick", sagte Witthaut.
"Denn eine unserer Kernaufgaben ist die Information und Aufklärung der Öffentlichkeit über extremistische Gefahren und Entwicklungen", sagte der Verfassungsschutz-Präsident. Themen und Methoden extremistischer Stimmungsmache müssten identifiziert werden und ein Bewusstsein müsse geschaffen werden, dass das Internet kein rechtsfreier Raum und keine Bühne für Verfassungsfeinde sein dürfe.
Extremistische Inhalte melden
Der Verfassungsschutz rät, wenn Ihnen extremistische Inhalte beim Gaming auffallen, sichern Sie Chatverläufe, Bilder oder Streams und informieren Sie die Polizei. Solche Inhalte könnten bei der Polizei auch über die Online-Wache gemeldet werden. Wenn vorhanden, könne für solche Situationen auch die Meldefunktion der jeweiligen Plattform genutzt werden. Daneben gibt es auch zivile Meldestellen, wie "respect!" oder "Zivile-Helden". (dpa/cgo)