Krankenhaus kämpft für kleine Kämpfer
Frühchenstation des Velberter Krankenhauses soll eigentlich dicht sein – doch die Klinik macht weiter
Wenn Kinder zu früh auf die Welt kommen, dann zählt oft jede Sekunde. Eine direkte ärztliche Versorgung ist ganz wichtig. Im Kreis Mettmann könnte das in Zukunft zum Problem werden.
Chefarzt setzt sich für Erhalt ein
Dem Helios Klinikum Niederberg in Velbert droht das Aus der Frühchenstation. Das Argument des NRW-Gesundheitsministeriums: Es gibt genug Krankenhäuser, die sich um die Frühchen kümmern. Chefarzt Stephan Ganz sieht das anders: „Gerade bei Eltern, die vielleicht auch eine Risikoschwangerschaft erwarten würden, weil sie zum Beispiel in Schwangerschaft Diabetes haben oder Zwillinge bekommen. Für die ist das sehr wichtig, dass man eine Sicherheitsstruktur dann auch bieten kann. Die würden sich im anderen Fall wahrscheinlich nicht für uns entscheiden.“
Minister: Velbert ist kein Zentrum
Das NRW-Gesundheitsministerium hat den Versorgungsauftrag entzogen. Heißt: ob Krankenkassen die aktuellen Behandlungen bezahlen, ist unklar. Die Klinik könnte auf den Kosten sitzen bleiben. Die nächsten Krankenhäuser für Frühgeborene liegen in Wuppertal, Düsseldorf oder Essen. Sie haben eine bessere Qualität. Findet zumindest NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU): „Die Krankenhausplanung wird ja deswegen gemacht, weil wir für bestimmte Bereiche einfach auch eine Zentralisierung wollen, weil wir mit der Zentralisierung auch eine Qualitätssicherung verbinden wollen. Und wenn man sich mal genau die Fallzahlen auch in Velbert anschaut, kann man da ja nun wirklich nicht von einem Zentrum sprechen.“ Doch Chefarzt Stephan Ganz und sein Team wollen weiter kämpfen - für die ganz kleinen Kämpfer.