Mädchen findet Pistole und schießt sich in den Kopf
Kleine Aylee (3) erliegt im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen

Aylee ist erst drei Jahre alt und kann die Gefahr nicht einschätzen, die von dem Ding ausgeht, das sie zufällig im Auto eines Besuchers findet. Neugierig wie kleine Kinder nun einmal sind, nimmt sie es in die Hand – und es löst sich ein Schuss. Denn der Besucher der Familie hat eine Waffe in seinem Pickup. Die Kugel trifft Aylee in den Kopf. Um schnellstmöglich ärztliche Hilfe zu bekommen, rasen die Eltern selbst mit ihrem schwer verletzten Mädchen auf der Rückbank los, wie auf dem aufgezeichneten Notruf zu hören ist. Die Ärzte kämpfen um das Leben der Dreijährigen – vergeblich. Vier Tage nach dem schrecklichen Vorfall erliegt das dreijährige Mädchen seinen schweren Verletzungen.
An Weihnachten: 3-Jährige verletzt sich schwer
Aylee ist in der Nähe des Hauses mit ihrem neuen Fahrrad unterwegs, als es ihr kaputt geht, berichtet CNN. Vor Schreck macht sich die Dreijährige in die Hose, denn Vater Tim Gordon schildert, dass seine Frau als nächstes ins Haus gegangen sei, um ihr frische Kleidung zu holen.
Aylee wartet vor der Tür und klettert in ein Auto, das einem Besucher der Gordons gehört und in der Einfahrt geparkt ist. In dem Auto findet sie eine Pistole. Der ehemalige Sheriff Tim Gordon beteuert im Notruf, er habe von der Waffe im Auto nichts gewusst. „Sie hat die Waffe aufgehoben und sich versehentlich in den Kopf geschossen“, erklärt er.
Aylee findet Waffe in Auto eines Besuchers
Um 14:46 Uhr am 25. Dezember geht der Notruf von Aylees Vater Tim Gordon bei der Leitstelle ein. Er klingt extrem ruhig, fast zu ruhig für die dramatische Situation. Denn Tim steuert, während er spricht, das Auto der Familie und rast den Rettungskräften entgegen. Hinten auf dem Rücksitz hält seine Frau Anya die dreijährige, schwer verletzte Tochter im Arm. „Sie hat geweint, jetzt ist sie ruhig. Sie blutet stark, ich versuche nur, so schnell wie möglich dorthin zu gelangen, ich habe nichts, womit ich helfen kann“, ist Tim bei dem aufgezeichneten Anruf zu hören.
Polizei, Feuerwehr, Rettungskräfte und ein Rettungshubschrauber kommen der Familie entgegen. Als Tim die Helfer sieht, legt er auf. Aylee wird sofort mit dem Hubschrauber in das Krankenhaus nach Asheville gebracht, wo sie nur wenige Tage nach dem schrecklichen Vorfall stirbt.

Anya und Tim Gordon hoffen, dass ihre Tochter überlebt
Im Rahmen einer Notoperation wird Aylee die Kugel aus dem Kopf entfernt. Die Ärzte versuchen alles um das Mädchen, das sein ganzes Leben noch vor sich hat, zu retten. Aylees Zustand ist kritisch, der Druck in ihrem Kopf enorm hoch. Die ersten 48 Stunden nach der OP seien entscheidend, heißt es. Jetzt herrscht traurige Gewissheit: Aylee hat es nicht geschafft.
Um die Kosten für die medizinische Behandlung zu zahlen, sammeln Freunde der Familie nun Spenden. Auf der Gofundme-Seite bedanken sich Anya und Tim für die Unterstützung und die Gebete für ihre Aylee. „Wir brauchen ein Wunder für unser kostbares kleines Mädchen“, teilten die Eltern noch hoffnungsvoll mit. Nach zwei Tagen waren bereits über 18.000 Dollar (Stand: Mittwochabend deutscher Zeit) zusammengekommen.
Schusswaffentote durch Kinderhand in den USA keine Seltenheit
Tödliche Unfälle mit Schusswaffen, die versehentlich in die Hände kleiner Kinder geraten sind in den USA keine Seltenheit. Wie das US-amerikanische Portal „Citizen Times“ berichtet, werde im Fall der kleinen Aylee von der Bezirksstaatsanwaltschaft von Henderson County eine Untersuchung des Vorfalls durchgeführt. „Jegliche Anklage in diesem Fall liegt im Ermessen der Staatsanwaltschaft, sobald die Untersuchung abgeschlossen ist und dem Staatsanwalt zur Überprüfung vorgelegt wird", schrieb der Sprecher des Sheriffs, Johnny Duncan, in einer Mitteilung. (lha)