Urteil in den USA: Babydiebin drohen bis zu 120 Jahre Haft

Dynel Lane nimmt ihr Urteil vor dem US-Gericht in Denver reglos entgegen. Bis zuletzt zeigt sie im Prozess keine Reue für ihre schreckliche Tat. Auf der anderen Seite des Gerichtssaals: Lanes Opfer Michelle Wilkins. Sie bricht immer wieder in Tränen aus: "Ich kann immer noch nicht glauben, dass jemand so grausam sein kann. Ich versuche zu verstehen, was in ihr vorging. Aber ich werde wohl nie eine Antwort darauf bekommen."
Im März vergangenen Jahres wurde die damals Schwangere von der 35jährigen Dynel Lane in ihr Haus gelockt. Dort griff Lane die werdende Mutter mit einem Messer an und schnitt ihre noch ungeborene Tochter aus dem Leib, um das Kind als ihr eigenes auszugeben. Die 27jährige Schwangere konnte im letzten Moment gerettet werden, für ihr Baby kam jede Hilfe zu spät.
Das Urteil der US-Jury: Schuldig in allen Anklagepunkten. Das endgültige Strafmaß wird zwar erst Ende April gesprochen, der Kindermörderin droht nach amerikanischem Recht jedoch eine Haftstrafe zwischen 16 und 120 Jahren. Sie könnte also den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen.
"Sie ist immer in meinen Gedanken – ob ich will oder nicht"
Die Verteidiger plädierten darauf, dass Lane im Affekt gehandelt habe. Die Täterin hatte monatelang ihre eigene Schwangerschaft vorgetäuscht und war allmählich in Erklärungsnot gekommen. Doch die Jury befindet sie für voll schuldfähig: Heimtückischer Mord lautet ihr Urteil. Hinzu kommen sieben andere Verbrechen wie schwere Körperverletzung.
Nur ein kleiner Trost für Michelle Wilkins, die die grausame Tat nicht vergessen kann: "Es sind seitdem Wochen und Monate vergangen, aber sie ist immer in meinen Gedanken - ob ich will oder nicht." Auch für das Opfer wird es vermutlich eine lebenslange Strafe sein.