Mächtig Ärger vor Union-Spiel
Hochrisiko-Spiel gegen Feyenoord - Berliner Polizei setzt 71 Fußball-Chaoten fest
In Berlin wächst die Sorge vor Gewalt rund um das Spiel zwischen Union Berlin und Feyenoord Rotterdam in der Europa Conference League (ab 21 Uhr auf RTL+, Sendungsbeginn schon um 17.30 Uhr). Die Polizei stuft die Partie als „Hochrisiko-Spiel“ ein, schon beim Hinspiel war es zu teils heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Unter anderem werden 800 Ordner das Olympiastadion absichern, so viele wie noch nie zuvor. Schon am Mittwoch waren 600 Beamte der Polizei im Einsatz und hatten alle Hände voll zu tun.
Angespannte Lage in der Hauptstadt
Erste Zwischenfälle gab es bereits, nachdem die ersten mehr als tausend Fans aus Rotterdam in der Hauptstadt eingetroffen waren. Einige Chaoten zündeten im Hauptbahnhof eine Rauchbombe, in den sozialen Medien kursieren Bilder von maskierten Fans, die am Hackeschen Markt Leuchtfeuerwerk zünden.
Reisen noch mehr gewaltbereite Fans an?
Laut Berliner Polizei hatten sich Fans in Kreuzberg und am Treptower Park zu „geplanten Auseinandersetzungen“ verabredet. Beamte aus den Niederlanden, die die deutschen Einsatzkräfte unterstützen, erkannten vor Ort zahlreiche Problemfans aus Rotterdam.
An beiden Orten wurden 71 Personen (70 Männer und eine Frau) in Gewahrsam genommen, alle verbrachten auch die Nacht in Polizeigewahrsam. Aktuell prüfe ein Richter, ob die Festgenommenen, bei denen Sturmhauben, Mundschutz, Pyrotechnik gefunden wurden, aus Gründen der Gefahrenabwehr in Anschlussgewahrsam genommen werden, sagte eine Sprecherin der Polizei unserer Redaktion. Die Störer würden dann bis nach dem Spiel festgehalten.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um Anhänger von Union und Rotterdam. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, waren aber auch Fans von Energie Cottbus darunter, zu denen Union-Fans Kontakt pflegen.
In der Hauptstadt kursieren Befürchtungen, dass sich gewalttätige Fans aus dem Bundesgebiet auf den Weg nach Berlin machen könnten, um gegen die Rotterdam-Fans mobil zu machen.

Schon in der Nacht zu Mittwoch verunstalteten Unbekannte darüber hinaus ein Kunstwerk an der East Side Gallery mit einem Feyenoord-Graffiti. Zwei Tatverdächtige wurden von der Polizei ermittelt.
Bis zu 5.200 Fans aus den Niederlanden
Um gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern, sollen die Fans beider Lager schon bei der Anreise zum Stadion voneinander getrennt werden. 5.200 der 30.000 Eintrittskarten gingen an Fans aus Rotterdam. Aus Sorge vor Krawallen an sogenannten „symbolträchtigen Orten“ wird die Polizei am Abend nicht nur am Olympiastadion im Großeinsatz sein. (sfu)