Vorfall beim Spiel gegen israelischen Meister Maccabi Haifa
Union Berlin verurteilt antisemitischen Angriff auf Maccabi-Fans
Union-Berlin-Fans sollen am Donnerstagabend israelische Fans antisemitisch beleidigt haben. Die Anhänger des israelischen Meisters Maccabi Haifa waren in Berlin, um ihren Verein in der Conference League zu unterstützen. Doch anstatt ein friedliches Fußballfest zu feiern, seien sie bedroht und als „Scheiß Juden“ beleidigt worden, heißt es unter anderem auf Twitter. Jetzt meldet sich Union Berlin zu Wort und verurteilt das Geschehene zutiefst. Wie es nun weitergeht, schildert RTL-Reporter Christoph Küppers oben im Video.
Stellungnahme von Union Berlin
Der Club bestätigte die Vorfälle in einem Statement. „Beim UEFA Europa Conference League-Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Maccabi Haifa am gestrigen Abend kam es im Block 14 im Oberring des Olympiastadions zu einem antisemitischen Angriff auf eine Gruppe deutscher Fans von Maccabi Haifa“, heißt es darin.
„Dieses Verhalten ist beschämend und nicht tolerierbar. Wir bitten die Betroffenen um Entschuldigung. Antisemitismus ist leider in unserer Gesellschaft nach wie vor vorhanden, deshalb zeigt er sich auch im Stadion. Diskriminierung werden wir in unseren Reihen jedoch nie dulden. Es gilt wachsam zu bleiben und unermüdlich dagegen anzugehen. Wir unterstützen die Ermittlungen der Polizei mit allen uns zur Verfügung stehenden Informationsquellen“, erklärt Union-Präsident Dirk Zingler.
Wie die Polizei am Freitagnachmittag bekannt gab, wird gegen die Tatverdächtigen ermittelt. Nach den Berichten in den Sozialen Medien sei von Amts wegen auch ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet worden.
Zu den betroffenen Mitgliedern des „Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V“., habe der Club Kontakt aufgenommen. Sie hatten am Donnerstagabend von antisemitischen Beleidigungen, Handgreiflichkeiten und dem Versuch eine Israel-Fahne anzuzünden durch eine kleine Gruppe von Union-Anhängern berichtet. Andere Union-Fans im Block hätten sich mit den Opfern der Angriffe solidarisiert, die schließlich in Absprache mit dem Ordnungsdienst und der Polizei in den Gästeblock im Unterring gewechselt sind.
Auch das „Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft“ meldete sich heute noch einmal zu Wort: „Vielen Dank für die Welle der Solidarität online und an die Union-Fans, die sich im Stadion mit uns solidarisiert haben! Der Großteil der Unioner hat Maccabi freundschaftlich empfangen und mit ihnen den Fußball gefeiert. Wir erwarten aber auch, dass gegen Antisemitismus im Stadion konsequent vorgegangen wird, damit dies auch weiterhin möglich ist. Für diskriminierungsfreien Fußball!“ (jma)