Sammeln für die UmweltUmweltschutz in Köln – Zigarettenstummel sammeln am Wochenende
In Köln haben Freiwillige tausende Kippenstummel gesammelt. Denn Umweltorganisationen haben zum sogenannten "Bückathon geladen. Auch Schauspieler Ralf Richter hat mit gesammelt.
In Deutschland raucht etwa jeder vierte Erwachsene. Zwei Drittel der Kippenstummel landen wohl deutschlandweit jährlich auf dem Boden. In Köln haben Freiwillige am Wochenende einen kleinen Teil davon eingesammelt. „Kippenstummel sind das, was wir weltweit am häufigsten finden an Plastikmüll. Viele wissen gar nicht, dass es eben nicht aus Watte besteht, sondern aus Plastik. Aus Celluloseacetat. Dieses Wort. Das sind kleine, feine Plastikfasern. Woraus dieser Kippenstummel besteht. Und der Filter hat die Funktion, um Giftstoffe rauszufiltern. Also haben wir den Plastikmüll gebündelt mit Giftstoffen. Nikotin, Schwermetalle, Cadmium, Phenole, alles drin. Dummerweise ist das Zeug dann auch noch wasserlöslich und ein Kippenstummel kann bis zu 1000 Liter Grundwasser verseuchen“, sagt Christian Stock vom Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit, kurz KRAKE.
„Das ist schon ein bisschen erschreckend“
40 Müllsammler sagen den Stummeln am Sonntag (13.10.) den Kampf an. Zum sogenannten Bückathon, also Bück-Marathon, haben gleich mehrere Umweltschutzorganisationen aufgerufen. Auch Schauspieler Ralf Richter ist mit von der Partie. Er hat selbst jahrelang geraucht: „Ich habe die auch weggeworfen und jetzt nie wieder.“ Weiter erklärt er: „Man entwickelt innerhalb von ein paar Minuten so einen Blick dafür. Auch auf die Weise ‚wo sind Kippen?‘ Und dann sieht man die wirklich Sprenkler ohne Ende. Das ist wirklich wahr. Ich habe jetzt extra den Schlüssel auch dabei, dass ich die zwischen den Steinen rausziehen kann. Das ist schon ein bisschen erschreckend, wie viel das ist."
Zehntausende Zigarettenreste in wenigen Stunden
Beim Bückathon kommen in vier Stunden rund 50.000 Zigarettenreste zusammen. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt aber, allein in Deutschland landen jährlich rund 70 Milliarden gerauchte Glimmstängel auf dem Boden. Die Sammelaktion ist also nur ein Tropfen auf den heißen Stein – soll neben ein bisschen Sauberkeit deshalb vor allem auch Raucher zum Nachdenken bringen.