Auch Tiere aus der Ukraine finden ein neues Zuhause

Umstrittenes Versuchslabor in Mienenbüttel wird zum Tierheim

PRODUKTION - 02.03.2022, Niedersachsen, Neu Wulmstorf: Doris Firlus, Betreiberin des Tierzentrums Neu Wulmstorf, kniet in einem Zwinger neben ihrem Hund Erna. Wo früher Affen und Hunde Höllenqualen leiden mussten, bekommen Vierbeiner nun ein neues Zuhause. Aus dem geschlossenen Versuchslabor in Mienenbüttel wird ein Heim für vernachlässigte Tiere. (zu dpa Tierheim statt Versuchslabor - Tierschützer arbeiten ehrenamtlich mit) Foto: Philipp Schulze/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In dem Tierzentrum von Doris Firlus fühlen sich die Vierbeiner sichtlich wohl.
phs bsc, dpa, Philipp Schulze

Wo früher Affen und Hunde leiden mussten, bekommen Vierbeiner nun ein neues Zuhause: Aus dem geschlossenen Versuchslabor im Neu Wulmstorfer Stadtteil Mienenbüttel ist ein Heim für vernachlässigte Tiere geworden. Auch Tiere aus der Ukraine finden in dem Tierzentrum einen Platz.

Tierschützerin: Früher wurde hier Tieren Furchtbares angetan

PRODUKTION - 02.03.2022, Niedersachsen, Neu Wulmstorf: Doris Firlus, Betreiberin des Tierzentrums Neu Wulmstorf, steht im so genannten Katzenhaus. Wo früher Affen und Hunde Höllenqualen leiden mussten, bekommen Vierbeiner nun ein neues Zuhause. Aus dem geschlossenen Versuchslabor in Mienenbüttel wird ein Heim für vernachlässigte Tiere. (zu dpa Tierheim statt Versuchslabor - Tierschützer arbeiten ehrenamtlich mit) Foto: Philipp Schulze/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Doris Firlus steht in ihrem Tierheim und möchte Tieren helfen. Früher wurden hier Experimente an Tieren durchgeführt.
phs bsc, dpa, Philipp Schulze

Auf dem Gelände des früheren LPT-Labors hat Doris Firlus ein Heim für Hunde, Katzen und Wildtiere aufgebaut. Wo jetzt Tiere gepflegt und aufgepäppelt werden, wurden an ihnen früher qualvolle Experimente durchgeführt, sagt die Tierschützerin im RTL-Interview. „Die Tiere wurden in dem Versuchslabor misshandelt und nicht artgerecht behandelt. (...) Die Soko Tierschutz hatte das damals aufgedeckt. Von den Misshandlungen an den Tieren gibt es dramatisches Videomaterial.“

Die Tierschützerin protestierte zusammen mit anderen gegen das Versuchslabor. Als es geschlossen wurde, mietete Doris Firlus das dreieinhalb Hektar große Gelände und baute es zu einem Tierzentrum um. „Jetzt gibt es hier ein Tierheim“, erzählt sie und fügt hinzu: „Bald wollen wir auch eine Physiotherapie-Praxis und eine Hundeschule eröffnen.“

Auch Tiere aus der Ukraine werden aufgenommen

PRODUKTION - 02.03.2022, Niedersachsen, Neu Wulmstorf: Doris Firlus, Betreiberin des Tierzentrums Neu Wulmstorf, kontrolliert die Tiernahrung. Wo früher Affen und Hunde Höllenqualen leiden mussten, bekommen Vierbeiner nun ein neues Zuhause. Aus dem geschlossenen Versuchslabor in Mienenbüttel wird ein Heim für vernachlässigte Tiere. (zu dpa Tierheim statt Versuchslabor - Tierschützer arbeiten ehrenamtlich mit) Foto: Philipp Schulze/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Doris Firlus bereitet sich auf Tiere aus der Ukraine vor.
phs bsc, dpa, Philipp Schulze

Wo jahrelang die für Experimente benutzten Beagles nur einen Zwinger mit einem Meter Breite hatten, herrscht nun Bewegungsfreiheit mit kleinen Klappen ins Freie. „Seit dem 03. März nehmen wir auch Tiere aus der Ukraine auf“, erzählt Doris Firlus. „Den Tieren wird Blut abgenommen, sie werden auf Corona überprüft und bekommen eine Unterkunft. Dann bleiben die Tiere solange hier, bis die Halterin oder der Halter, sie zu sich nehmen können.“

Denn es gebe viele Menschen aus der Ukraine, die auf ihrer Flucht vor dem Krieg ihre Tiere mitnehmen, dann aber nicht wissen, wohin mit ihnen. „Dann sind sie froh, dass wir ihre Hunde und Katzen aufnehmen können.“ Oft seien es Frauen, die mit ihren Haustieren flüchten. Doris Firlus erzählt: „Die Vierbeiner sind oft der letzte Halt für sie, weil die Mütter und Ehefrauen ihre Männer und Söhne im Krieg zurücklassen müssen.“

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Viel Geld und Arbeit stecken in dem neuen Tierzentrum

Doris Firlus war 20 Jahre im Hamburger Bezirksamt Mitte zuständig für die Umsetzung des Hundegesetzes. So manch gefährlichen Hund musste sie ins Tierheim verweisen. „Ich musste so viele Tiere sicherstellen, jetzt will ich etwas zurückgeben“, begründet die Tierheilpraktikerin ihr Engagement. Gemeinsam mit ihrem Mann investierte Doris Firlus eine sechsstellige Summe in das Tierzentrum. Damit der Betrieb dauerhaft finanziert werden kann, werden noch Investoren und Spender gesucht. (dpa, mtu)