Umstrittener Abschuss von Dickhäutern
Botsuana versteigert Lizenzen für Elefanten-Jagd
Erlös angeblich für den Tierschutz
Muss das wirklich sein? Für die umstrittene Jagd auf Elefanten will Botsuanas Regierung am kommenden Freitag Dutzende Lizenzen erteilen. "Ja, wir werden eine weitere Jagd-Auktion abhalten", bestätigte Duncan Senyatso, der Direktor der Nationalpark-Behörde. Für die Lizenz zum Abschuss von insgesamt 83 Dickhäutern können sich nationale und internationale Jäger bewerben - der Erlös soll angeblich dem Tierschutz zugutekommen. In Botsuana war im Vorjahr der Abschuss von 287 Dickhäutern genehmigt worden.
Botsuana hat einen der größten Elefantenbestände weltweit
Der südafrikanische Binnenstaat hat weltweit einen der größten Elefantenbestände. Als er 2019 sein Elefantenjagdverbot aufhob, löste er damit international Empörung bei Tierschützern aus. Sie blieben diesmal laut Senyatso aus. Heike Henderson von der Tierschutzorganisation "Future for Elephants" kritisierte aber: „Es besteht bei den geplanten jährlichen Abschussquoten in Botsuana eine große Gefahr von negativen Auswirkungen auf den Genpool der Tiere, weil in der Regel die größten und prächtigsten Bullen gejagt werden.“
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Elefanten gelten in Botsuana nicht als bedroht
Die Trophäenjagd diene weder dem Artenschutz noch der langfristigen Lösung von Mensch-Elefanten Konflikten. Der Chef des nationalen Verbands für Wildtier-Produkte, Isaac Theophilus, wies dagegen daraufhin, dass der hohe Bestand Elefanten in Botsuana nicht zur gefährdeten Tierart mache. Die Jagd stelle vielmehr ein Instrument zur Bestandsregulierung dar.
Botsuana hat in Afrika eigentlich einen guten Ruf in Sachen Natur- und Tierschutz. Während die Zahl der Elefanten in vielen Regionen Afrikas zurückgeht, ist sie in dem Binnenstaat laut offiziellen Angaben von etwa 50.000 im Jahr 1991 auf gut 130.000 Tiere gestiegen - das entspricht fast einem Drittel des Elefanten-Bestands Afrikas. (dpa)