Ulrike Röseberg im Abschiedsinterview (Teil 1)

Viele Fans haben die Nachricht von Annettes baldigem Tod mit Bedauern aufgenommen. Ulrike Röseberg hat im Interview einige Fragen zu ihrem Ausstieg bei AWZ beantwortet.
Konntest du mitreden, was deinen Ausstieg betrifft - sterben oder nicht sterben?
Vor einem halben Jahr habe ich gesagt, dass ich gehen möchte. Danach haben wir uns bei AWZ lange darüber unterhalten. Letztendlich war es nicht mein Wunsch, dass meine Serienfigur stirbt, weil dann klar ist, dass man nicht wiederkommen kann. Ich habe aber auch die Produktion verstanden, die meinte: Wie sollen wir euch sonst trennen? Wenn Annette irgendwie woanders hingehen würde, dann würde man immer erwarten, dass Ingo sein Nettchen zurückholt. Da wird dann eine Geschichte aufgemacht, die man nicht einlösen kann. Ich versteh‘s dramaturgisch, aber es ist trotzdem hart. Es war nicht mein Wunsch.
Hast du Angst davor, die Sterbeszene zu drehen?
Total, und ich glaube, ich möchte da mit meinem Kollegen und Freund André nicht tauschen. Er muss den Verlust spielen, ich muss einfach nur gut sterben. Aber ich hab die Hosen ordentlich voll!
Gab‘s schon Tränen?
Bei mir gibt‘s Tränen am laufenden Band. Ich wusste aber, dass das emotional wird – gar nicht so am Set direkt, sondern für mich privat.
Wie verabschiedest du dich von deinen Kollegen? Gibt es eine fette Party oder gehst du lieber im Stillen?
Es soll eine legendäre Party geben. Das Motto: “I will survive”. Und ja, ich hoffe, dass genug Alkohol da sein wird. Ich werde vorher umziehen, werde die letzte Nacht im Studio schlafen, damit ich am nächsten Tag mit meiner Freundin und unserem Hund nur noch ins Auto steigen und wegfahren muss. Dann werden die Koffer schon gepackt sein und die Wohnung in Berlin ist schon eingerichtet. Es soll ein großer Knall werden und kein Abschied auf Raten.
Verlässt Ulrike Röseberg der Liebe wegen AWZ?
Ist deine Freundin der Hauptgrund, warum du aussteigst?
Das kann man so nicht sagen. Ich glaube, dass meine Entscheidung auch so ausgefallen wäre, wenn es diese Frau nicht in meinem Leben geben würde. Aber sie macht es mir natürlich einfacher, weil ich mich auf ein Privatleben freue. Und die Entscheidung, nach Berlin zu ziehen, hat sehr viel damit zu tun, dass meine Freundin dort lebt. Ich möchte endlich wieder ein privates Glück haben.
Freust du dich darauf, ein normales Privatleben zu haben?
Ja, da kommt ganz zaghaft Freude auf, weil ich auch ein bisschen Respekt davor habe, auf einen Schlag von Hundert auf Null runterzufahren. Ich hoffe aber, dass es in Berlin Anschlussprojekte geben wird, nur weiß man das vorher nicht immer genau. Aber ich habe auch Familie dort, ich bin ja ursprünglich aus Berlin. Meine Mutter und mein Stiefvater sind in Berlin, und ich habe noch Freunde da, und die freuen sich auch riesig, dass man sich mal spontan treffen kann, ohne dass ich sage, ich muss gleich wieder in den Zug oder ins Flugzeug.
Hast du private Projekte, die du angehen willst?
Ich will erst mal wieder Berlin entdecken, weil sich die Stadt so enorm verändert hat. Ich habe mir vorgenommen, einfach ein bisschen mit dem Fahrrad durch die Kieze zu fahren, Leute zu treffen, viel ins Theater und Kino zu gehen, künstlerischen Input zu holen. Ich glaube, eine Pause tut mir auch für meine kreative Entwicklung gut. Einfach neue Ideen zu bekommen.
Zurück zu deiner Freundin: Hast du nicht ein bisschen Angst, dass es im Alltag vielleicht doch nicht klappt, wenn ihr auf einmal zusammenlebt?
Ja, ich habe großen Respekt vor dem Schritt, fühle mich dem aber auch gewachsen. Ich hatte Glück, weil meine Freundin schon mal für acht Monate in Köln war, und wir in einer Wohnung, die für zwei Personen eigentlich viel zu klein war, das gut gemacht haben. Die Freude überwiegt also, absolut. Ich glaube da sehr an uns.
Hast du irgendwelche Macken, die sie jetzt noch von dir kennen lernen wird?
Nee, die kennt mich schon ganz gut.
Quelle: Zeitschrift IN