Politische Botschaft trotz IOC-Verbot

Ukrainischer Skeleton-Pilot setzt Zeichen für Frieden in seiner Heimat

HANDOUT - 11.02.2022, China, Peking: In diesem Videobild hält der Ukrainer Wladislaw Heraskewitsch ein Schild mit der Aufschrift «Kein Krieg in der Ukraine», nachdem er einen Lauf beim Skeleton-Wettbewerb der Männer bei den Olympischen Winterspielen 2022 beendet hat (NBC via AP) (zu «Skeletonpilot protestiert bei Olympia: «Kein Krieg in der Ukraine»») Foto: Uncredited/NBC/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung innerhalb der nächsten 14 Tage und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
„Kein Krieg in der Ukraine“, steht auf dem Zettel, den Wladislaw Heraskewitsch einem Millionenpublikum an den Fernsehbildschirmen zeigte.
dpa, Uncredited

Es war auf jeden Fall ein medienwirksames Zeichen, dass der ukrainische Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch bei den Olympischen Winterspielen in Peking setzte: Nach dem dritten Lauf auf der Eisbahn von Yanqing hielt der 23-Jährige im Zielbereich einen selbst gebastelten Zettel in den Landesfarben der Ukraine mit der Aufschrift „No war in Ukraine“ („Kein Krieg in der Ukraine“) in die Kameras.

Bilder von Heraskewitschs Friedens-Zeichen in unseren Olympia-Highlights

"Ich möchte Frieden in meiner Heimat"

Heraskewitsch begründete die Aktion damit, dass er für den Frieden kämpfen wolle. "Das ist meine Haltung, wie jeder normale Mensch möchte ich keinen Krieg, ich möchte Frieden in meiner Heimat", sagte Heraskewitsch. Er hoffe, dass "das IOC in dieser Sache meiner Meinung ist", denn auch die olympische Bewegung stehe "für Frieden und Einigkeit und nicht für Krieg".

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Keine Strafe durch das IOC

Politische Botschaften sind Sportlern bei olympischen Wettkämpfen laut Regel 50.2 der Olympischen Charta der Regel verboten. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) teilte jedoch mit, Heraskewitsch müsse nicht mit Konsequenzen rechnen. Es habe sich um einen generellen Aufruf zum Frieden gehandelt, die Sache sei damit erledigt.

Tatsächlich hat das IOC vor den Spielen in Tokio im vergangenen Jahr Regel 50.2 aufgeweicht. Demnach könne protestiert werden, solange die Prinzipien des Olympismus eingehalten werden, es sich „nicht direkt oder indirekt gegen Menschen, Länder, Organisationen und/oder ihre Würde richtet“ und andere Sportler nicht in ihrer Vorbereitung gestört werden.

Sorge vor russischem Einmarsch in der Ukraine

In der Ukraine wächst seit Wochen die Sorge um einen Einmarsch Russlands. Dessen Präsident Wladimir Putin hatte mehr als 100.000 Soldaten an der russischen Grenze zur Ukraine aufmarschieren lassen. Moskau bestreitet jegliche Absicht einer Invasion bisher. Für möglich wird auch gehalten, dass die russische Seite Ängste schüren will, um die NATO zu Zugeständnissen bei Forderungen nach Sicherheitsgarantien zu bewegen. (dpa/sid/wwi)