Überwachungskameras des Anwesens zeigen russische Armee

Ukrainischer Millionär bittet Militär: "Zerbombt mein Zuhause"

Von Andrey Stavnitsers Villa sind nach dem Bombenangriff des ukrainischen Militärs nur noch die Grundmauern übrig.
Von Andrey Stavnitsers Villa sind nach dem Bombenangriff des ukrainischen Militärs nur noch die Grundmauern übrig.
Andrey Stavnitser

Der ukrainische Unternehmer Andrey Stavnitser hat bis zum Beginn des Krieges in einer Ville westlich von Kiew gelebt. Wegen des russischen Angriffskriegs floh er nach Polen. Doch per App meldeten sich die Überwachungskameras seines Hauses. Auf den Bildern zu sehen: Russische Soldaten hatten sich in seinem Zuhause niedergelassen.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in der Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Live-Ticker.

"Ich will alles tun, damit die Ukraine gewinnt"

Andrey Stavnitser erzählt seine Geschichte im britischen Frühstücksfernsehen "Good Morning Britain".
Andrey Stavnitser erzählt seine Geschichte im britischen Frühstücksfernsehen "Good Morning Britain".
Good Morning Britain

„Ich war angewidert“, sagt Andrey Stavnitser zum britischen Frühstücksfernsehen „Good Morning Britain“. Auf den Bildern der Überwachungskameras habe er gesehen, dass das russische Militär seine Villa dafür nutzte, Ausrüstung bereitzustellen und zu verteilen.

Also traf Stavnitser eine für ihn „offensichtliche Entscheidung“: Er gab die Koordinaten seines Zuhauses an das ukrainische Militär mit der Bitte: „Zerbombt mein Zuhause!“ Dieser Bitte kamen die ukrainischen Soldaten dem Bericht zufolge nach. Aktuelles Videomaterial zeigt das zerstörte Haus.

Trotz seiner Entscheidung sei es für Stavnitser nicht leicht, diese Bilder zu sehen. Zwar sei ihm das Geld egal, doch es sei ein schönes Haus gewesen. „Ich habe eine Menge Arbeit hineingesteckt“, so der Geschäftsmann bei „Good Morning Britain“, aber ergänzt: „Ich will alles tun, was nötig ist, damit die Ukraine gewinnt.“

Vor rund zwei Wochen hat Andrey Stavnitser diese Geschichte auf seinem Facebook-Account geteilt. Dazu schrieb er: „Wände wieder herzustellen ist einfach, Gerechtigkeit wiederherzustellen ist schwierig.“ Laut Forbes 2021 gehört der Geschäftsmann zu den 100 reichsten Ukrainern. (dgr, lra)