Nach geleaktem Sex-Video
UFC-Kämpfer Molina outet sich als bisexuell und bekommt Zuspruch in "mindestens 100 Nachrichten"

Eigentlich wollte Kampfsportler Jeff Molina eher durch seine sportlichen Erfolge wahrgenommen werden. Weil ein Sex-Video des 25-Jährigen im Netz auftauchte, sah er sich nun gezwungen, seine sexuelle Orientierung preiszugeben. Damit ist er der erste männliche UFC-Kämpfer, der sich als Mitglied der LGBTQ-Bewegung outete.
Jeff Molina: Auch Anfeindungen dabei
In vielen – vor allem männlich geprägten – Sportarten ist Homosexualität noch immer ein Tabuthema. Das hat auch UFC-Star Jeff Molina kürzlich zu spüren bekommen. Der 25-Jährige outete sich als bisexuell. Doch nach eigenen Angaben war die positive Resonanz deutlich größer als er zunächst angenommen hatte: "Mindestens 100 Nachrichten" mit ermutigendem Inhalt von Kämpfern, Sportlern, Schauspielern, Musikern seien nach Angaben Molinas bei ihm eingegangen.
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Der Grund seines Outings war allerdings nicht freiwillig. Weil ein geleaktes Video im Netz kursierte, das Molina bei sexuellen Handlungen mit einem anderen Mann zeigt, sah er sich gezwungen zu handeln. Er suchte die Öffentlichkeit und kritisiert die homophobe Kultur des Kampfsports.
"Die Chance wurde mir genommen"
Via Twitter veröffentlichte Molina ein Statement, das es in sich hat. „Das war nicht auf die Art und Weise, wie ich es tun wollte“. Seine sexuelle Orientierung habe er versucht, aus den sozialen Medien herauszuhalten. Das war nach dem verbreiteten Sex-Tape allerdings kaum noch möglich. „Die Chance, es dann zu tun, wenn ich bereit war, wurde mir genommen.“ Der Kampfsportler sah sich zu einer Erklärung genötigt.
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Molina rechnet in seinem Statement mit der teils homophoben Sportwelt ab: „In einem Sport wie diesem, wo die meisten Fans homophobe Schw*nzlutscher sind, habe ich mich das in diesem Teil meiner Karriere nicht tun sehen.“ Er wolle nach seinem Outing nicht mit anderen Augen gesehen werden. „Ich wollte für meine sportliche Leistungen bekannt sein, für das, was ich in den letzten elf Jahren meines Lebens getan habe und nicht als ,Bi-UFC-Kämpfer’.“
Nicht die erste homophobe Anfeindung gegen Molina
Der Grund für diesen Rundumschlag gegen seinen Sport ist nicht unbegründet. Ersten homophoben Anfeindungen sah sich das Fliegengewicht bereits im Juni vergangenen Jahres ausgesetzt. Als erster MMA-Kämpfer überhaupt, trug er zum Pride-Day einen Kampfdress in Regenbogenfarben. Es folgten wüste Anfeindungen gegen den 1,68 Meter großen MMA-Kämpfer. Seine Reaktion: „Ich dachte nur, dass die Leute im Jahr 2022 ein wenig aufgeschlossener sein würden und nicht so ein Sch***e. Aber ich schätze, ich habe mich geirrt.“
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Mit seinem Outing hat der UFC-Kämpfer nun ein endgültiges Statement gesetzt – obwohl er zwischenzeitlich zögerte. Denn wie das britische Boulevard-Blatt ‘Daily Mail’ berichtet, waren unter den Nachrichten, die Molina erreichten, auch Erpressungsversuche. Zwischen der Erstveröffentlichung des Videos und dessen Entfernung sollen ihn Nachrichten mit Geldforderungen zwischen 10.000 und 25.000 US-Dollar erreicht haben – andernfalls würden die Erpresser das Video erneut veröffentlichen. Molina kam ihnen zuvor. (rdr)