TSS: Toxisches Schocksyndrom durch Tampons

Eine junge Frau hält am Mittwoch (31.03.2010) in Düsseldorf ein Tampon in der Hand. Schafswolle, Blätter, Gräser oder Stoffreste: Mit vielem haben Frauen im gebärfähigen Alter experimentiert, bevor der amerikanische Arzt Earle Cleveland Haas 1931 das Patent für den Tampon beantragte. Der längliche Pfropf aus gepresster Watte war die lange ersehnte Lösung für ein Jahrtausende altes Problem. Im März 1950 - vor 60 Jahren - wurden auch in Deutschland die ersten Tampons verkauft: eine Zehner-Packung für 95 Pfennige. Foto: Federico Gambarini dpa/lnw (zu dpa-KORR:" Wuppertaler Watte - Vor 60 Jahren kam der Tampon nach Deutschland" vom 31.03.2010)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Kreislauf- und Organversagen sind Folgen der Tamponkrankheit TSS
dpa, Federico Gambarini

Frauen und Mädchen, die Tampons benutzen, setzen sich der Gefahr aus, an TSS, der gefährlichen Tamponkrankheit, zu erkranken. Jährlich gibt es etwa zwanzig Betroffene, die dadurch mit Kreislauf- und Organversagen auf der Intensivstation landen.

Obwohl auf dem Beipackzettel in jeder Tamponpackung auf das Risiko einer TSS-Erkrankung hingewiesen wird, ist die Tamponkrankheit den meisten Mädchen und Frauen nicht bekannt.

Beim TSS, dem Toxischen Schocksyndrom, kommt es zu schwerem Kreislauf- und Organversagen. Die Erkrankung kann tödlich enden oder bleibende Schäden verursachen. Hervorgerufen wird TSS durch Krankheitserreger des Bakteriums 'Staphylococcus aureus', seltener auch durch Strepotokokken.

Risiko TSS verringern: Tampon häufig wechseln

Beim Einführen und Herausnehmen von Tampons kann die Scheidenschleimhaut verletzt werden. Tampons stoppen den Blutabfluss und die Keime können sich in der Scheide ungehindert vermehren. Über die beschädigte Schleimhautwand können die Krankheitserreger dann eindringen und in die Blutbahn geraten. Die Giftstoffe lösen im Falle einer Infektion eine allergische Reaktion aus, die zum Schock führen kann. Die Folgen sind Kreislauf- und Organversagen.

Wenn Sie auf Tampons nicht verzichten wollen, sollten Sie richtig damit umgehen. Um das Risiko einer TSS-Erkrankung zu reduzieren, sollten Sie Tampons regelmäßig und in kurzen Abständen wechseln. Außerdem sollten Sie nur originalverpackte Tampons benutzen und sie nicht lose in der Hand- oder Hosentasche aufbewahren. Das A und O ist aber die richtige Menstruationshygiene wie das gründliche Waschen der Hände und des Intimbereichs.