Kritik nach TriumphTour-Siegerin Pauline Ferrand-Prévot sorgt für Debatte um Körpergewicht

Frankreich feiert Pauline Ferrand-Prévot – die erste Tour-de-France-Siegerin seit Jahrzehnten.
Doch mitten in den Jubel mischt sich Kritik. Denn die 32-Jährige zeigt sich extrem schlank – und sorgt mit ihrem Auftritt für eine hitzige Diskussion im Radsport. „Keine Periode mehr zu haben, ist nicht normal“, mahnt eine Konkurrentin.
Macron gratuliert – Experten schlagen Alarm
Pauline Ferrand-Prévot gewinnt gleich bei ihrer ersten Teilnahme die Gesamtwertung der Tour de France. Selbst Präsident Emmanuel Macron lässt es sich nicht nehmen, der Siegerin persönlich zu gratulieren – und platzt dabei kurzerhand in ein Live-TV-Interview. Doch neben dem sportlichen Glanzmoment sorgt vor allem ihr Aussehen für Gesprächsstoff. Die Französin wirkt stark abgemagert. Mehrere Stimmen aus dem Radsport warnen vor den gesundheitlichen Folgen.
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Ihre Landsfrau Cédrine Kerbaol kritisiert bei France Télévisions: „Keine Periode mehr zu haben, ist nicht normal. Das wirkt sich nicht nur auf die Fruchtbarkeit aus, sondern auch auf die Knochengesundheit.“ Teamarzt Mathieu Muller vom Team Cofidis warnt zusätzlich vor Osteoporose und schweren Verletzungen durch zu wenig Körperfett.
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Tour-Siegerin wehrt sich
Kerbaol sieht zudem eine Vorbildgefahr: „Wenn Fahrerinnen mit sehr geringem Gewicht große Rennen gewinnen, nehmen sich junge Mädchen daran ein Beispiel. Aber es ist nicht normal, mit 20 Jahren entkalkte Knochen zu haben.“
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Ferrand-Prévot selbst weist die Vorwürfe zurück: „Jeder muss verstehen, dass es auch unsere Aufgabe ist, so gut wie möglich zu sein.“ Die 1,65 Meter große Athletin, offiziell mit 53 Kilogramm gelistet, hatte vor der Tour noch vier Kilogramm abgenommen – und den Prozess offen auf Instagram gezeigt.
Gleichzeitig räumt sie ein, dass das niedrige Gewicht gefährlich werden kann: „Anfangs fühlt es sich an, als würde man bergauf fliegen. Doch am Ende hat der Körper keine Kraft mehr und braucht Wochen, wenn nicht Monate, um sich davon zu erholen.“ Klar ist also: bei allem sportlichen Ehrgeiz - die Gesundheit sollte immer im Vordergrund stehen. (nbo)