Trotz Disztanzunterricht

Zahlreiche Angriffe auf Niedersachsens Lehrkräfte

ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Schülerin zeigt am 24.02.2009 an einem Gymnasium in Kerpen während des Unterrichts einer Mitschülerin ihr Klappmesser. Foto: Oliver Berg/dpa (zu dpa «Lehrerverband BLLV stellt Studie zu Gewalt gegen Lehrer vor» vom 14.11.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Illustration Gewalt gegen Lehrer
obe_cu_pag nur sja, dpa, Oliver Berg

Viele Lehrkräfte haben ihre Schüler 2020 coronabedingt deutlich seltener gesehen als üblich. Dennoch sahen sie sich wieder zahlreichen Übergriffen ausgesetzt. Die Polizei erfasste für 2020 insgesamt 245 Fälle. Das hat das Landeskriminalamt der Deutschen Presse-Agentur in Hannover auf Anfrage mitgeteilt. Bei mehr als der Hälfte der Taten ging es demnach um Körperverletzung.

"Jeder einzelne Fall von Gewalt gegen Schulbeschäftigte ist einer zu viel."

Schule . Schuelerin zeigt den Mittelfinger, 24.09.2004 , MODEL RELEASE vorhanden , MODEL RELEASED , Duesseldorf Deutschland PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xThomasxImoxx
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Damit liegt der Wert zwar unter dem des Vorjahres – 2019 waren es 306 Fälle, aber noch über dem von 2017. Dasselbe gilt für die Opferzahlen: Hier wurden diesmal 296 Lehrkräfte erfasst, darunter 189, die Opfer von Körperverletzungen wurden. Die Bildungsgewerkschaft GEW verurteilte die Übergriffe: „Jeder einzelne Fall von Gewalt gegen Schulbeschäftigte ist einer zu viel“, sagte Landeschefin Laura Pooth. „Zwei Faktoren beeinflussen die aktuellen Zahlen: Weniger Präsenzunterricht und eine große Anspannung durch die Pandemie in allen Bereichen unserer Gesellschaft.“ Die Aussagekraft des leichten Rückgangs sei daher etwas unklar. Die Schulen benötigten jedoch grundsätzlich mehr Personal auch für Sozialarbeit und andere Hilfen, um Übergriffe zu verhindern.

Quelle: DPA / KUM