Triebwerke sendeten doch Daten - Wird das Flugzeug jetzt gefunden?
Die in Südostasien verschollene Boeing der Malaysia Airlines sendete offenbar doch automatische Daten. Nach dem letzten Funkkontakt könnte die Maschine noch rund vier Stunden geflogen sein. Die gefundenen Wrackteile gehören - entgegen ersten Vermutungen - nicht zu dem Flugzeug.

Wo ist Flug MH370? Auch Tage nach dem Verschwinden der Passagiermaschine mit 239 Menschen an Bord fehlt weiterhin jede Spur von dem Flugzeug. Die "schwimmenden Objekte", die chinesische Satelliten im Meer südliche von Vietnam entdeckt hatten, stammen doch nicht von dem verschollenen Flugzeug. Das bestätigte Chinas Luftverkehrsbehörde (CAAC). "Wir haben bestätigt, dass sie mit dem Flugzeug nichts zu tun haben", so eine Sprecherin.
Entgegen bisherigen Angaben sendeten die Triebwerke der Maschine offenbar doch automatische Daten. Das berichtet das 'Wall Street Journal' und beruft sich auf zwei Luftfahrt- und Geheimdienstexperten. Demnach könnte die Boeing 777 nach dem letzten Funkkontakt noch rund vier Stunden in der Luft gewesen sein. In dieser Zeit hätte sie gut 4000 Kilometer fliegen können, bis zur pakistanischen Grenze. Ob die Auswertung dieser Daten nun tatsächlich bei der Suche helfen kann, ist nicht bekannt.
Der Grund für das Verschwinden der Maschine ist damit weiterhin völlig unklar. Auch über die Route, die das Flugzeug genommen haben soll, gibt es widersprüchliche Annahmen. Damit gestaltet sich eine Eingrenzung des Suchgebietes als schwierig. Die Malaysia Airlines-Maschine verschwand am Samstag auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen und gilt seither als verschollen.
Die Behörden schließen einen Anschlag oder eine Entführung ebenso wenig aus wie technisches Versagen. Die Polizei prüft zudem, ob sich unter den Passagieren Menschen mit psychischen Problemen befunden haben könnten. Malaysia Airlines sah sich zudem gezwungen, auf Medienberichte zu reagieren, wonach der Co-Pilot bei einem früheren Flug zwei Frauen zu sich ins Cockpit eingeladen und damit gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen hatte. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst und habe eine interne Überprüfung eingeleitet, teilte das Unternehmen mit.
Kritik an "chaotischer Informationslage"
Die chaotische Informationslage und die vielen widersprüchlichen Aussagen haben international Kritik an den malaysischen Ermittlern ausgelöst. Chinas Regierungschef Li Keqiang forderte, die Suche zu verstärken. Die Koordination der Bemühungen aller Seiten müsse ausgeweitet werden. "Solange es nur einen Funken Hoffnung gibt, werden wir die Suche nach dem Flugzeug nicht aufgeben", so Keqiang. Jeder Spur werde nachgegangen. An Bord waren 154 chinesische Staatsbürger.
Die malaysischen Behörden verteidigten hingegen ihr Vorgehen bei der Suche. "Das ist wahrscheinlich eine der größten Such- und Rettungsoperationen aller Zeiten", sagte Malaysias Verteidigungsminister Hussein.
Die Fluggesellschaft hat ab sofort die Kennung ihres Fluges aus Kuala Lumpur nach Peking geändert. Die Verbindung erhalte nun die Nummer MH 318, wie die Airline mitteilte. Bisher lautete die Flugnummer MH380.