Trauriger Appell nach Totgeburt: "Seid dankbar"

Natalie Morgan aus Florida ist wohl das Schlimmste passiert, was einer werdenden Mutter widerfahren kann. In der 40. Schwangerschaftswoche stirbt ihr Baby noch im Mutterleib. Nur einen Tag zuvor hatte sich ihre kleine Tochter noch munter bewegt. Dann plötzlich nichts mehr - keine Tritte, kein Lebenszeichen. Auf Facebook teilt die 29-jährige Amerikanerin jetzt herzzerreißende Fotos mit ihrer kleinen Eleanor Josephine und richtet einen rührenden Appell an alle Mütter.

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In der 40. Schwangerschaftswoche stirbt die kleine Eleanor im Bauch ihrer Mutter.

"Ich konnte nicht atmen, ich schlug um mich, ich schrie, ich warf mit Sachen, ich übergab mich - und dann starb ein Stück von mir mit ihr. Mein Körper hätte sie beschützen sollen, stattdessen hatte er sie getötet." Es sind Worte, die ans Herz gehen. Am 11. September 2015 muss Natalie ihre tote Tochter zur Welt bringen. Die Ärzte bieten ihr eine Epidoralanästhesie an, doch sie lehnt ab. "Ich musste das durchstehen. Ich brauchte die Schmerzen, die Qual und das Leid, um wiederzugeben, was ich in meinem Herzen fühlte."

Nach der schweren Geburt darf sie ihr kleines Mädchen das erste Mal in den Armen halten. Dass es gleichzeitig auch das letzte Mal sein wird, wird der jungen Frau jetzt schmerzlich bewusst: "Es ist ein lähmendes, alles einnehmendes Gefühl des Erstickens und eine Erinnerung, die mich für den Rest meines Lebens verfolgen wird", schreibt sie auf Facebook. "Ich flehte sie durch meine Tränen hindurch an, aufzuwachen: ‘Bitte wach auf, kleines Mädchen, bitte, wach auf. Warum schreist du nicht für deine Mama? Bitte, bitte, bitte, wach einfach auf.’" Bevor sich Natalie für immer von ihrer Eleanor verabschieden muss, besucht sie ein Fotograf von 'Now I Lay Me Down to Sleep', um die letzten Momente der kleinen Familie festzuhalten. Herausgekommen sind Bilder voller Liebe und Trauer.

"Ich würde alles dafür geben, um so zu leiden, wie es nur eine Mutter tut"

Die 29-Jährige wird ihre Tochter niemals aufwachsen sehen, wird niemals mit ihr lachen oder weinen. Sich niemals mit ihr freuen oder ihretwegen verzweifeln. Sie hofft stattdessen, dass andere Mütter ihr Babyglück in vollen Zügen genießen und dankbar dafür sind, Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können: "Meine Gebärmutter, mein Herz und meine Arme sind leer. So viele von euch werden Babys haben, die jedes Mal, wenn ihr versucht, sie ins Bettchen zu bringen, schreien werden. Und es ist unvermeidbar, dass ihr weint, weil ihr euch so hilflos fühlen und so frustriert sein werdet. Ihr werdet erschöpft sein und wütend und ihr werdet genug haben. Ihr werdet euch wünschen, nur mal einen kleinen Moment der Ruhe und ein bisschen Zeit für euch selbst zu haben", schreibt sie weiter.

"Aber bitte denkt einfach daran, wenn ihr nachts um drei wach seid, weil ihr ein Baby im Arm haltet, das euch wach hält: Ich bin nachts um drei wach, weil ich keins im Arm halte. Und ich würde alles dafür geben, um so zu leiden, wie es nur eine Mutter (oder ein Vater) in diesen dunklen Momenten des Elternsein tut. Alles, worum ich euch bitte, ist: Wenn ihr diese dunklen Momente mit eurem Baby durchlebt - findet einen letzten Funken Kraft in euch und sprecht ein Gebet der Dankbarkeit für euer Kind. Und wenn ihr möchtet, sprecht auch ein Gebet für mich und alle Mütter, die ihre Kinder zu früh verloren haben. Sprecht ein Gebet für meine süße, süße Eleanor, die nie die Welt außerhalb meiner Gebärmutter sehen wird. Bitte. Tut es für Eleanor. Und tut es für ihre Mama, die sie so unendlich liebt und vermisst."