Im Fahrerfeld herrscht unendliche Trauer
Rad-Teams steigen nach Unfall-Tod von Gino Mäder aus

Der Schock sitzt noch immer tief!
Seit der Tragödie um Gino Mäder stehen Teamkollegen, Konkurrenten, Teamchefs und Rennleitung unter Schock. Die Tour de Suisse wird dennoch fortgesetzt - allerdings ohne drei komplette Mannschaften und weitere Fahrer.
Drei Teams verlassen Tour de Suisse
Vor der siebten Etappe brach zunächst der Schweizer Radrennstall Tudor Pro Cycling seine Teilnahme an der Tour ab. Der Schweizer Rennstall der Radlegende Fabian Cancellara erklärte seinen Rückzug „nach sorgfältigen Überlegungen und Gesprächen sowohl mit den Fahrern als auch mit den Betreuern“.
Via Twitter erklärte das Team zudem: „Unter diesen schwierigen Umständen, ist das für uns der menschliche Weg, die Gefühle unserer Fahrer zu respektieren und Gino Respekt zu zollen“.
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Sechste Etappe wird zur Gedenkfahrt
Das belgische Team Intermarché-Circus-Wanty sowie einzelne Fahrer anderer Teams, darunter die drei Schweizer Marc Hirschi, Stefan Küng und Michael Schär, schlossen sich an. „Nach dem tragischen Unfall von Gino Mäder und nach Gesprächen mit unseren Fahrern und unseren Mitarbeitern hat das Team Intermarché-Circus-Wanty beschlossen, die Tour de Suisse zu verlassen. Unsere Priorität gilt dem Wohlergehen unserer Fahrer“, teilte der Rennstall über Twitter mit. Mäders Team Bahrain-Victorious hatte den Ausstieg bereits zuvor angekündigt.
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Der 21-Jährige war auf der fünften Etappe am Donnerstag bei einer Abfahrt in eine Schlucht gestürzt und später im Krankenhaus gestorben. Die sechste Etappe am Freitag war zu einer Gedenkfahrt für Mäder umfunktioniert worden.

Weiße Taube statt Startschuss
„Nach einem emotionalen Tag und einer sehr berührenden Fahrt in Gedenken an Gino Mäder ist mit der Familie von Gino Mäder entschieden worden, dass die Tour de Suisse fortgesetzt wird“, verkündete Renndirektor Olivier Senn am Freitag: „Heute war der schlimmste Tag meines Lebens, aber morgen ist ein neuer Tag, und darum müssen wir uns als Organisation kümmern.“
Heißt: Die Show geht weiter. Vor dem Start der siebten Etappe gab es jedoch keinen Startschuss, stattdessen wurde eine weiße Taube fliegen gelassen.
Die 86. Tour de Suisse endet am Sonntag, anschließend nehmen sich alle hoffentlich genügend Zeit, um den schlimmen Vorfall zu vearbeiten. (dpa/pol)