Schock und Trauer nach Tragödie

Radwelt weint um verunglückten Gino Mäder

Die Radprofis trauern um Gino Mäder.
Die Radprofis trauern um Gino Mäder.
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An ein Rennen ist nicht zu denken!
Der tödliche Sturz von Gino Mäder sorgt in der Radsportwelt für Trauer und tiefe Bestürzung. Statt zur sechsten Etappe starten die Kollegen zu einer Trauer- und Gedenkfahrt.

Drama schockiert alle

Tief erschüttert spenden sich Mäders Radsport-Kollegen weinend gegenseitig Trost. Fahrer verschiedener Teams liegen sich in den Armen. Alle sind zutiefst bestürzt über den Tod des 26-Jährigen, können nicht fassen, was passiert ist.

Unser gesamtes Team ist erschüttert über diesen tragischen Unfall, und unsere Gedanken und Gebete sind bei Ginos Familie und seinen Angehörigen in dieser unglaublich schwierigen Zeit“, teilt das Rad-Team Bahrain-Victorious mit.

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Sechste Etappe wird zur Gedenkfahrt

Aufgrund der Tragödie findet die sechste Etappe nicht wie geplant statt. Stattdessen wird die Fahrt zu einer Gedenkfeier für den gestorbenen Schweizer. Das sei auch Wunsch der Familie gewesen sein, heißt es.

Im Gegensatz zur sonst üblichen Stimmung bei Radrennen herrscht während der Tour meist Stille am Straßenrand. Auf Tafeln erinnern Fans und Verantwortliche an Mäder. „Gino, we ride for you“ oder „Danke, Gino“ ist zu lesen. Der Schweizer war auf der Abfahrt vom Albula-Pass zum Zielort La Punt zu Fall gekommen und in eine Schlucht gestürzt war. Er musste anschließend reanimiert werden. Doch jede Hilfe kam zu spät.

Die Trauer im Radsport ist riesig.
Die Trauer im Radsport ist riesig.
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Radwelt trauert um Gino Mäder

Die Zieleinfahrt dürfen Mäders Teamkollegen geschlossen als Erste absolvieren. Danach endet die Rundfahrt für Bahrain-Victorious. Das Team zieht sich zurück. „Wir sind alle erschüttert. Keiner ist in der Lage, aufs Rad zu steigen“, sagt der Sportliche Leiter Enrico Poitschke der „Bild“.

Zahlreiche Radprofis reagieren fassungslos auf die Nachricht. „Ich kann nicht glauben, was ich hier lese. Was für ein trauriger, trauriger Tag“, schreibt der britische Profi Geraint Thomas bei Twitter. Peter Sagan, der Ende dieser Saison seine Karriere beendet, wird ebenfalls emotional: „Danke für das Licht, die Freude und das Lachen, das du uns allen gebracht hast. Wir werden dich als Fahrer und als Mensch vermissen.“

Debatte um die Sicherheit von Radprofis

Der Tod Mäders dürfte auch wieder eine Debatte um die Sicherheit von Radprofis eröffnen. Im Radsport kommt es immer wieder zu schweren Verletzungen infolge von Stürzen. Mehrere Profis kamen schon bei Unfällen ums Leben.

„Man braucht offenbar immer noch mehr Spektakel. Es muss wohl einfach etwas passieren, damit man reagiert“, sagt Weltmeister Remco Evenepoel nach Angaben der Schweizer Zeitung „Blick“ über den tragischen Fall Mäder. (pol)