Rentner Jürgen Z. (†64) erschlagenTod in Winterberg: Nachbarn in Angst nach Bluttat im Schnee-Idyll
Ein Tötungsdelikt hat zwischen den Jahren den beschaulichen Ort Winterberg-Grönebach erschüttert. Dort war am 30. Dezember Rentner Jürgen Z. in seiner Wohnung erschlagen worden. Verdächtigt wird ein Nachbar, mit dem der 64-Jährige gerüchteweise im Clinch lag. Die Bewohner des 616-Seelen-Ortes leben seit der Bluttat in Angst, denn: Der mutmaßliche Täter ist auf freiem Fuß und soll abgetaucht sein.
„Wir haben hier wirklich alle total Angst im Dorf"
Der mutmaßliche Täter (47) soll kurzzeitig festgenommen worden sein, befindet sich nun aber wieder auf freiem Fuß und sei angeblich abgetaucht. Die Menschen sind deshalb in großer Sorge. Klaus Neulken von der Staatsanwaltschaft Arnsberg sagt im RTL-Interview: „Wir haben zwar einen Verdacht gegen diesen Beschuldigten, aber keinen dringenden Tatverdacht, sodass ein Haftbefehl nicht beantragt werden konnte.“ Die Ermittlungen der Mordkommission in Dortmund liefen auf Hochtouren, Spuren würden schnellstmöglich ausgewertet, so der Staatsanwalt.
RTL-Reporter Klaus Felder hat vor Ort mit Anwohnern und Nachbarn des Getöteten gesprochen. Janine Becker, die bis Ende 2019 beim BSC Winterberg international erfolgreich im Skeleton-Bob der Damen fuhr, berichtet, die Wohnung des Rentners sei völlig verwüstet gewesen. „Wie das da ausgesehen hat, das kann man sich gar nicht vorstellen.“ Ein Nachbar habe erzählt, dass dort seit zwei Tagen Licht gebrannt habe, bevor der grausige Fund gemacht wurde. „Wir haben hier wirklich alle total Angst im Dorf. Ich persönlich traue mich auch wirklich gar nicht mehr, da oben herzugehen. Hier gibt es so viele Familien mit Kindern, die Leute haben Angst, ihre Kinder spielen zu lassen.“
Man wisse nicht, ob der Beschuldigte zurechnungsfähig sei und zu was er noch in der Lage sei, so die 25-Jährige. Sie selbst habe zwei Hunde und traue sich abends nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zum Gassigehen vor die Tür. Sie kontrolliere, wie viele andere auch, ob die Haustüre auch wirklich geschlossen sei. „Und die Frau, die gegenüber wohnt - ich glaube nicht, dass die abends um halb acht nochmal den Müll vor die Tür bringt.“
Verdächtiger legte mit Axt Wohnungen in Schutt und Asche
Becker und auch andere Bewohner des Ortes im Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen) können nicht nachvollziehen, weshalb die Polizei den 47-jährigen Mann wieder laufen ließ, denn viele Indizien sprechen gegen ihn. So soll er etwa Briefe mit Morddrohungen an den Hausverwalter geschickt haben. RTL-Reporter Felder erfuhr vor Ort zudem, dass der Mieter offenbar ein Querulant war, Streit mit den Hausbewohnern hatte und mit einer Axt schon mehrere Wohnungen in Schutt und Asche gelegt haben soll.


