3D-Kopie soll neue Erkenntnisse liefern

3D-Bild der Titanic! Kann die neue Rekonstruktion ihre letzten Geheimnisse lüften?

„Ich bin der König der Welt!“ Spätestens seit Kate Winslet und Leonardo Di Caprio im Blockbuster von James Cameron auf ihr unterwegs waren, interessiert sich die ganze Welt für die Titanic! Doch nach wie vor sind viele Fragen rund um die Geschichte des legendären Passagierschiffs ungeklärt, das bereits seit 111 Jahren auf dem Grund des Ozeans liegt.
Wissenschaftler hoffen jetzt darauf, dass neue hochauflösende 3D-Aufnahmen Aufschluss über die genaue Ursache des Schiffsunglücks geben können. Oben im Video können Sie die 3D-Kopie bewundern.

Warum wurde das Wrack erst 1985 gefunden?

Vor 26 Jahren brach der Film „Titanic“ auf der ganzen Welt alle Kinorekorde. Aber erst elf Jahre später offenbarte Robert Ballard – der Ozeanograf und Unterwasserarchäologe, der das Wrack 1985 entdeckte – dass er das weltbekannte Schiff nur durch eine streng geheime Militärexpedition überhaupt gefunden hatte.

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Wie Ballard gegenüber der National Geographic schilderte, war der Fund der Titanic das Ergebnis einer geheimen Untersuchung zweier gesunkener Atom-U-Boote der US-Marine. Ohne die finanzielle Unterstützung der US Navy hätte er die „Titanic“ wohl nicht entdeckt. Was auch erklärt, warum die Titanic erst Mitte der 1980er Jahre gefunden wurde.

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3D-Rekonstruktion soll faktenbasierte Erkenntnisse liefern

Seit dem spektakulären Fund rund 111 Jahre nach dem Untergang der "Titanic" wurde das Schiffswrack jetzt so enthüllt, wie es noch nie zuvor gesehen wurde. Denn das Tiefsee-Kartierungsunternehmen Magellan und sein Partner Atlantic Productions haben die erste exakte 3D-Rekonstruktion der gesunkenen Titanic angefertigt. Wissenschaftler hoffen, dass die Aufnahmen endlich dabei helfen, der genauen Ursache des Schiffsunglücks näherzukommen.

Das Modell sei ein großer Schritt, um die Geschichte des Passagierschiffs "in Richtung evidenzbasierter Forschung und nicht Spekulation" voranzutreiben, sagte der "Titanic"-Experte Parks Stephenson der BBC.

Bei der Katastrophe im April 1912 waren etwa 1.500 Passagiere und Crew-Mitglieder ums Leben gekommen, als der Luxusdampfer auf der Fahrt vom englischen Southampton nach New York im Nordatlantik mit einem Eisberg kollidierte. Das Wrack liegt seitdem in rund 3.800 Metern Tiefe.

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Titanic: Nur wenig ist bisher über die Eisberg-Kollision bekannt

Bisher sei wenig über die Kollision der „Titanic“ mit dem Eisberg bekannt, sagte „Titanic“-Experte Stephenson weiter. „Wir wissen nicht einmal, ob sie ihn an der Steuerbordseite getroffen hat, wie es in allen Filmen gezeigt wird – sie könnte auf dem Eisberg gelandet sein.“ Das Heck könnte Aufschluss geben, wie das Schiff auf dem Meeresboden aufschlug.

Auf den 3D-Aufnahmen ist das Schiff deutlich zu erkennen: Es ist in zwei große Teile gespalten, Heck und der unverkennbare Bug liegen rund 800 Meter voneinander entfernt. Ein gewaltiges Trümmerfeld umgibt den Dampfer, der als „unsinkbar“ galt. Der Scan des Tiefseekartierungsunternehmens Magellan besteht aus 700.000 Bildern, die von Tauchbooten aufgenommen wurden. Zu sehen sind auch viele winzige Details.

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„Die Tiefe von fast 4.000 Metern stellt eine Herausforderung dar, außerdem gibt es an der Stelle Strömungen – und wir durften nichts berühren, um das Wrack nicht zu beschädigen“, sagte Magellan-Expeditionsleiter Gerhard Seiffert. Jeder Quadratzentimeter habe kartiert werden müssen, auch Schlamm, damit der Platz zwischen den Wrackteilen überhaupt gefüllt werden konnte. (mjä/she/mit dpa)