"Es gibt Tim sehr viel Kraft zu sehen, wie viele Leute sich für ihn einsetzen"

Mehr als 1000 Menschen unterstützen krebskranken Notfallsanitäter-Azubi Tim (21)

Eigentlich wollte er als Notfallsanitäter anderen Menschen helfen. Jetzt braucht Tim selber Hilfe.
Tim (21) hat die Diagnose Leukämie bekommen
Privat
von Jule Blaase und Laura Küsel

Eigentlich wollte Tim Weichler aus Isernhagen sich vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) zum Notfallsanitäter ausbilden lassen, um anderen Menschen zu helfen. Seit einiger Zeit ist er nun aber selber auf Hilfe angewiesen: Nach der Schockdiagnose Leukämie vor vier Wochen liegt er auf der Intensivstation der MHH. In Hannover gab es jetzt eine große Typisierungsaktion, um einen passenden Stammzellenspender für Tim zu finden.

Tims Familie ist von der Anteilnahme gerührt

Mika hofft auf einen Stammzellenspender für seinen großen Bruder
Tims kleiner Bruder Mika (15) im Interview mit RTL Nord
RTL Nord

Die vergangenen Wochen waren hart für Familie Weichler: „Uns hat es allen den Boden unter den Füßen weggerissen. Niemand hat damit gerechnet. Wir dachten alle, es wäre eine Grippe und auf einmal kommt dann so eine Diagnose raus“, erzählt Tims kleiner Bruder Mika (15) im RTL Nord-Interview vor Ort. Tims genaue Diagnose lautet akute myeloische Leukämie (AML). Seine einzige Chance wäre eine Stammzellenspende von einem genetischen Zwilling. Um den zu finden haben Freunde, Familie und der Arbeiter-Samariter-Bund am vergangenen Sonntag eine große Typisierungsaktion organisiert. Laut ASB-Pressesprecherin Marie Rheinländer haben sich dabei mehr als 1000 Menschen registrieren lassen. Tims Eltern sind im RTL Nord Interview gerührt von der großen Anteilnahme am Schicksal ihres Sohnes: „Ein ganz großer Dank geht an den ASB und NKR und Tims Freunde, ohne die das nicht möglich gewesen wäre. Wir sind dankbar für alle Menschen, die vor Ort waren. Nicht nur um Tim zu helfen, sondern auch vielen anderen. Man spricht immer viel über Gesundheit und letztendlich gibt es auch nichts Wichtigeres als das.“

"Tim ist einer der herzlichsten Menschen, die ich jemals kennengelernt habe"

Tims bester Freund Luca lässt sich bei der Typisierungsaktion in der Innenstadt von Hannover als Spender registrieren.
Tims bester Freund Luca lässt sich bei der Typisierungsaktion in der Innenstadt von Hannover als Spender registrieren.
RTL Nord

Neben Tims Familie sind am Sonntag auch viele Freunde bei der Aktion vor Ort, um sich typisieren zu lassen. „Uns alle berührt dieses Thema mit Tim sehr doll. [...] Er ist mega liebevoll, einer der herzlichsten Menschen, die ich jemals kennengelernt habe. Er hilft einem immer, er ist immer für einen da. Auch seine Ausbildung beim ASB zeigt einfach, dass er gerne Menschen helfen möchte und somit wollen wir ihm auch einfach nur helfen“, erzählt Tims bester Freund Luca im RTL Nord Interview. Auch er lässt sich bei der Aktion in der Innenstadt von Hannover typisieren, in der Hoffnung, ein passender Spender für seinen Freund zu sein.

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Eine schnelle Spende wäre wichtig

In den ersten zwei Wochen seiner Erkankung hat Tim bereits 10 Kilo Gewicht verloren. „Tim geht es zur Zeit nicht so gut“, erzählt sein kleiner Bruder Mika vergangenen Sonntag im RTL Nord Interview. Eine schnelle Spende wäre wichtig, ist aber nicht so einfach. Mögliche Spender können zwar auf der ganzen Welt gesucht und gefunden werden, zu einer tatsächlichen Stammzellenspende kommt es aber nur in ein Prozent der Fälle, erzählt Melanie Fisch, NKR Koordinatorin für Stammzellenspenden, im RTL Nord Interview. „Deswegen ist es auch ganz wichtig, dass wir ganze viele Spender finden. Umso mehr Spender man hat, desto höher ist natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass man einen passenden Spender findet.“

Wie geht es jetzt weiter für Tim?

„Bis die ganzen Proben und Daten ausgewertet sind, kann es noch etwas länger dauern“, erzählt Marie Rheinländer vom ASB heute RTL Nord am Telefon. Ob ein passender Spender gefunden wurde, lässt sich deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Wer es nicht zur Aktion in Hannover geschafft hat, kann sich jederzeit auch digital auf dem Portal der DKMS registrieren lassen. Bei einer Online-Registrierung wird ein Set nach Hause geschickt, mit dem man selbst einen Abstrich anfertigen kann.