"Haltet die Fresse"

Tennis-Star Shapovalov rastet aus

ROME, ITALY - MAY 09:  Denis Shapovalov of Canada celebrates winning the first set against Lorenzo Sonego of Italy during their singles first round match in the Internazionali BNL D'Italia at Foro Italico on May 09, 2022 in Rome, Italy. (Photo by Alex Pantling/Getty Images)
Denis Shapovalov
dm / dm, Getty Images, Bongarts

Tennis-Ausraster in Rom: Denis Shapovalov verlor am Montag beim Turnier in Rom trotz eines Dreisatz-Sieges die Nerven. Der Weltranglisten-16. beschimpfte auch das Publikum.

Shapovalov legt sich mit Schiri an

Nach 3:13 anstrengenden Stunden konnte Denis Shapovalov am Montag seinen ersten Matchball nutzen, um den italienischen Publikumsliebling Lorenzo Sonego beim ATP-Turnier in Rom mit 7:6, 3:6 und 6:3 in die Schranken zu weisen. Trotz des Erfolges lagen die Nerven beim Kanadier blank.

Als Stuhlschiedsrichter Richard Haigh bei einem zweiten Aufschlag Shapovalovs beim Stande von 3:4 im zweiten Satz Einspruch erhob und den Service ins Aus korrigierte, legte sich der 23-Jährige mit dem Referee an.

Völlig außer sich stieg die Nummer 16 der Welt über das Netz, zeigte auf den vermeintlichen Abdruck, den sein Schlag seiner Meinung nach hinterlassen hat und redete unter den Pfiffen der Fans lautstark auf Haigh ein.

Letzterer blieb besonnen, musste Shapovalov zu allem Überfluss allerdings erklären, dass er für das Betreten der gegnerischen Spielfeldseite einen weiteren Punkt Abzug erhalten werde.

"Ich tue nichts Unsportliches - wie kannst du mir da einen Punkt abziehen", entgegnete ein sichtlich aufgebrachter Shapovalov. Den Hinweis, es sei schlicht die Regel, schmetterte der Nordamerikaner mit den Worten: "Nein, ist es nicht. Es ist dumm", ab.

Rafael Nadal wird "zu 100 Prozent" bevorzugt

Auch beim Publikum machte sich Shapovalov mit seiner Art keine Freunde. Als er die Menge dann auch noch mit dem Ausruf: "Haltet eure Fresse!", zum Schweigen bringen wollte, war der Favorit endgültig unten durch. Einen Fan wollte er sogar explizit entfernen lassen, Haigh ging auf den Wunsch allerdings gar nicht erst ein.

Es ist nicht der erste Ausraster, mit dem Shapovlaov 2022 für Schlagzeilen sorgt. Im Viertelfinale der Australian Open warf er dem Schiedsrichter bei seiner Niederlage gegen Rafael Nadal an den Kopf: "Ihr seid doch alle korrupt." Anschließend ruderte Shapovalov zwar zurück und erklärte, er habe sich "falsch ausgedrückt", betonte aber, Nadal werde von den Regelhütern "zu 100 Prozent" bevorzugt.

Ob der erneute Aussetzer Folgen hat, ist noch nicht klar. (sport.de/msc)