Wohl keine Visa für Ungeimpfte

Djokovic droht frühes Australian-Open-Aus

06.09.2020, USA, New York: Tennis: Grand Slam/ATP-Tour, US Open Einzel, Herren, 4. Runde, Achtelfinale, Djokovic (Serbien) - Busta (Spanien). Novak Djokovic fasst sich an den Kopf, nachdem er eine Linienrichterin mit einem Ball getroffen hatte. Djokovic ist bei den US Open der Tennisprofis im Achtelfinale disqualifiziert worden. Der Serbe hatte nach einem verlorenen Aufschlagspiel wütend einen Ball weggeschlagen und dabei eine Linienrichterin getroffen.iel ausfallen. (AP-Foto/Seth Wenig) Foto: Seth Wenig/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Novak Djokovic.
hjb, dpa, Seth Wenig

Tennis-Superstar Novak Djokovic hat sich einen Namen als Impfskeptiker gemacht. Seinen offiziellen Impfstatus will er nicht verraten, die Frage danach sei unangemessen. Klar ist: Ungeimpfte Spieler dürften es bei den kommenden Australian Open schwer haben. Einen Start ließ der Serbe offen.

Keine Ausnahmen geplant

Ungeimpfte Tennisprofis werden wohl keine Einreiseerlaubnis für die Australian Open in Melbourne im kommenden Januar erhalten. Dies teilte Dan Andrews, Premierminister des Bundesstaates Victoria, mit. Damit wäre der Start von Titelverteidiger und "Impfskeptiker" Novak Djokovic beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres akut gefährdet.

"Ich denke nicht, dass ein ungeimpfter Spieler ein Visum für dieses Land bekommt. Dem Virus ist es egal, wo du in der Weltrangliste stehst oder wie viele Grand Slams du gewonnen hast", sagte Andrews: "Selbst wenn es ein Visum geben sollte, müssten betroffene Spieler wahrscheinlich mehrere Wochen in Quarantäne."

Strenge Einreiseregeln

Australien gehört seit Beginn der Coronakrise zu den Ländern mit den rigidesten Einreiseregeln und ist weiterhin fast völlig abgeschottet. 2021 fanden die Australian Open unter großen Sicherheitsmaßnahmen statt, sämtliche Spieler und Spielerinnen mussten sich zwei Wochen in Quarantäne begeben.

Djokovic verwies in einem Interview mit der serbischen Zeitung „Blic“ auf die drohende zweiwöchige Quarantäne nach Ankunft. Einen Start ließ er offen. Mit einer Entscheidung über die genauen Auflagen rechnet Djokovic in etwa zwei Wochen.

Der Titelverteidiger und neunmalige Melbourne-Champion will nicht sagen, ob er gegen das Coronavirus geimpft ist oder nicht. „Das ist eine Privatsache“, betonte der Serbe, die Frage danach sei unangemessen. Der Gewinner von 20 Grand-Slam-Turnieren hatte im vorigen Sommer viel Kritik für die von ihm organisierte Adria-Tour hinnehmen müssen. Dort hatte es Bilder von feiernden Spielern und auch Corona-Infektionen gegeben. Er hatte sich zudem öffentlich mehrmals kritisch über Corona-Impfungen geäußert.

Seit dem verlorenen US-Open-Finale vor gut fünf Wochen pausiert Djokovic, zuletzt fehlte er ohne Angabe von Gründen beim Masters-Turnier im kalifornischen Indian Wells. Er erklärte nun, er habe nach dem Endspiel in New York viel Zeit mit seiner Familie verbracht und nicht trainiert. (msc/sid/dpa)