Tag der vermissten Kinder

Kriminalist „optimistisch“, dass der Fall Rebecca Reusch noch gelöst wird

Wann kommt endlich Licht ins Dunkle?
Der 25. Mai ist der Tag der vermissten Kinder – eins davon ist Rebecca Reusch. Vor über fünf Jahren verschwindet die 15-Jährige in Berlin-Neukölln. Bislang hat keine Spur den entscheidenden Hinweis geliefert. Der Kriminalist und Profiler Axel Petermann glaubt trotzdem, dass sich der Fall noch lösen wird.

Vermisste Rebecca Reusch - Kriminalist optimistisch: Auf diese Faktoren kommt es an

„Ich halte die Chancen für eine späte Aufklärung immer für gegeben“, sagt Petermann der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin optimistisch und denke, man muss es weiter probieren. Da braucht man auch Glück und bestimmte Voraussetzungen“, sagt der Kriminalist, der lange Vize-Chef einer Bremer Mordkommission war.

Ob die Ermittlungen erfolgreich seien, hänge von mehreren Faktoren ab. So käme es etwa auf die Intensität der weiteren Ermittlungen und neue Spuren an, so Petermann. Doch auch alte Indizien können laut dem Kriminalisten durch moderne technische Möglichkeiten neue Brisanz erhalten.

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Kriminal-Professor sagt ebenfalls über vermisste Rebecca Reusch: Dieser Fall löst sich noch auf

Der Professor für Kriminalistik Christian Matzdorf hat im RTL-Interview bereits über die technischen Aspekte in solch einem Fall gesprochen. Er betitelte die Fortschritte als Fluch und Segen zugleich. Es sei möglich, die kleinste DNA-Spur zu finden, doch damit geht ein hoher Anspruch an die kriminaltechnische Tatortarbeit einher, erklärte der Professor im vergangenen Jahr. Es sei heutzutage also kaum mehr möglich, einen Tatort ohne DNA-Spur zu hinterlassen – doch es sei auch immer schwieriger, etwas zu finden, umso mehr Zeit vergangen ist.

Auch Matzdorf ist der Meinung: Dieser Fall wird sich noch auflösen.

Seit über fünf Jahren vermisst: Rebecca Reuschs Schwager gilt immer noch als Hauptverdächtiger

Die damals 15-jährige Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz (Berlin-Neukölln). Nach Angaben der Familie und der Polizei verbrachte das Mädchen die Nacht im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. Bis heute wurde sie weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes (LKA). Unter Verdacht steht weiterhin der Schwager Rebeccas. Er saß bereits zweimal in U-Haft, doch die Beweislage war zu dünn.

Bei der Hausdurchsuchung des Schwagers Florian R. konnte nur ein Bademantel, bei dem der Gürtel fehlte, gefunden werden. Ob der fehlende Gürtel ein Indiz sein könnte, wurde bis heute nicht geklärt. Rebeccas Familie glaubt allerdings fest an die Unschuld des Mannes. Solange es keine handfesten Beweise gegen Florian gibt, gilt für uns die Unschuldsvermutung, sagt Rebeccas Mutter.

Für die Ermittlungen sei der enge Zusammenhalt der Familie jedoch hinderlich, wie die Frankfurter Rundschau berichtet. „Leider gestaltet sich das Verhältnis zur Familie nach wie vor als nicht ganz einfach“, heißt es von Ermittlerseite hinter vorgehaltener Hand. Von mangelnder Kooperation sei die Rede. Umso wichtiger, dass weitere Indizien auftauchen, die den Fall doch noch lösen können (amp)

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