Er wehrte sich lange gegen eine Impfung
Impfskeptischer Olympiasieger stirbt an Covid-Folgen

Die ungarische Sport-Welt trauert um Turn-Olympiasieger Szilvester Csollany. Der ungarische Turnverband bestätigte in der Nacht zum Dienstag den Tod des 51-Jährigen in einem Budapester Krankenhaus. Der Ungar hatte sich lange gegen eine Impfung ausgesprochen, sich erst vor kurzem dann doch dafür entschieden.
Csollany wurde künstlich beatmet
Im vergangenen November erkrankte Csollany, der in der westungarischen Stadt Sopron lebte, an Covid-19. Anfang Dezember verschlechterte sich sein Zustand dermaßen, dass er in ein Krankenhaus in Budapest eingeliefert wurde. Er lag auf der Intensivstation und war an eine künstliche Lunge angeschlossen.
Im vorigen Sommer hatte Csollany mit impfskeptischen Äußerungen aufhorchen lassen. Die entsprechenden Einträge auf seiner Facebook-Seite wurden jedoch inzwischen gelöscht. Auch auf Instagram machte er sich noch über die Impfung lustig. Er postete im September eine Wodka-Flasche und schrieb, er sei nun „geimpft“ und müsse nun nicht auf die zweite Impfung warten.
Er siegte 2000 an den Ringen
Zuletzt hatte er sich nach Aussage von ihm nahestehenden Ärzten mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson impfen lassen. Allerdings soll der Zeitpunkt zu knapp vor seiner Ansteckung gelegen haben, so dass die Impfung ihre volle Wirkung noch nicht zu entfalten vermochte.
Der Spitzenturner wurde 2000 in Sydney Olympiasieger an den Ringen. Zwei Jahre später holte er im ungarischen Debrecen den Weltmeistertitel am selben Gerät. Zuvor hatte er in seiner Laufbahn fünf WM-Silbermedaillen und einen Europameistertitel gewonnen. (msc/dpa)