Leichenteile in Stockholm verteilt

"Stückelmord" in Schweden: Kommunalpolitiker verhaftet

STOCKHOLM, SWEDEN Police headquarters on Kungsholmen, | Verwendung weltweit
Das Hauptquartier der Polizei in Stockholm, Schweden.
Alex, picture alliance / Alexander Far, Alexander Farnsworth

In Schweden ist ein Kommunalpolitiker wegen Mordverdachts verhaftet worden. Es gebe schwerwiegende Beweise, sagte Staatsanwältin Marina Chirakova, wie der Sender „SVT“ am Samstag berichtete.

Motiv und Verbindung zwischen Opfer und Täter noch unklar

Am 16. September hatten Arbeiter im Karlbergskanalen in Stockholm eine Mülltüte mit einem abgetrennten Kopf entdeckt. Später berichteten Medien von weiteren Leichenteile, die in Schwedens Hauptstadt gefunden wurden. Laut Marina Chirakova seien im Herbst insgesamt drei Mal menschliche Überreste gefunden worden, die mit dem Mord an einem 60-jährigen Mann in Verbindung stehen. Das Opfer war seit längerem vermisst worden und lebte der Nachrichtenseite „Sörmlands Nyheter“ zufolge in Stockholm.

Der Verdächtige wurde am Samstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Bezirksgericht Stockholm verhört. Er soll sein Opfer zwischen dem 08. und 16. September in Nyköping, gut hundert Kilometer südlich von Stockholm, ermordet und zerstückelt haben.

Der mutmaßliche Täter ist Mitglied der rechtspopulistischen Schwedendemokraten. Die Partei zeigte sich von den Vorwürfen schockiert. Man nehme die Anschuldigungen sehr ernst und habe die Mitgliedschaft des Mannes ausgesetzt, sagte ein Parteisprecher. Den Politiker kenne man als einen ruhigen und freundlichen Menschen. Sein Profil war am Freitag von der Homepage der SD gelöscht worden. Zum Motiv, oder ob der mutmaßliche Täter und das ebenfalls 60 Jahre alte Opfer einander kannten, gab die Staatsanwaltschaft keine Erklärung ab.