'Stiftung Warentest' prüft Zyklus-Apps: Nur drei schneiden mit der Note 'gut' ab

Zyklus-Apps sollen die fruchtbaren Tage der Frau bestimmen
Stiftung Warentest: Die meisten Zyklus-Apps sind mangelhaft

Wer seinen Zyklus beobachten möchte oder eine Schwangerschaft plant, der kommt an ihnen kaum noch vorbei: Zyklus-Apps. Die Auswahl ist riesig, doch kaum einer der Applikationen bestimmt die fruchtbaren Tage oder die Regelblutungen richtig. 'Stiftung Warentest' hat 23 Zyklus-Apps getestet.

Ergebnis des Tests: Die meisten Zyklus-Apps sind 'mangelhaft'

Monat für Monat tragen viele Frauen ihre Periode in sogenannte Zyklus-Apps ein. Die App berechnet dann automatisch, wann die nächsten Tage sind und wann die Frau ihren Eisprung hat. Doch tut die App das auch zuverlässig? Das Ergebnis ist ernüchternd: 'MyNFP' für Android und iOS und 'Lady Cycle' nur für Android Geräte, erhalten die Gesamtnote 'gut'.

Der Großteil schneidet 'mangelhaft' ab:

Mangelhafte Android-Apps:

- Clue Menstruations- & Zykluskalender (5,5)

- Flo Menstruation-Kalender (5,5)

- Maya - Mein Perioden-Tracker (5,5)

- Mein Menstruations-Kalender (5,5)

- Menstruations-Kalender Pro (5,5)

- Period Tracker Deluxe (5,5)

- WomanLog-Pro-Kalender (5,5)

Mangelhafte iOS-Apps

- Clue Menstruations- & Zykluskalender (5,5)

- Flo Menstruations-Kalender, Zykluskalender (5,5)

- Maya - Mein Perioden-Tracker (5,5)

- Mein Menstruationskalender (5,5)

Viele Menstruations-Apps rechnen nur mit Durchschnittswerten

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Viele Menstruations-Apps greifen auf Durchschnittswerte zurück, um den Zeitpunkt der Periode zu berechnen (Symbolfoto).

Das Problem: Viele Menstruations-Apps ermitteln den Eisprung und das Einsetzen der Periode rein mathematisch. Die meisten mangelhaften Apps greifen auf bereits vorhandene Kalenderdaten aus früheren Zyklen der Frau zurück oder ziehen sogar statistische Daten anderer Anwenderinnen heran. Sie liefern im Ergebnis also nur reine Durchschnittswerte und darauf ist kein Verlass.

Die Apps, die im Test gut abgeschnitten haben, funktionieren anders. Sie nutzen die sympto-thermale Methode. Hierfür misst die Frau morgens ihre Körpertemperatur. Kurz vor oder nach dem Eisprung steigt die Temperatur leicht an. Zusätzlich beobachtet sie ihren Zervixschleim, der im Gebärmutterhals gebildet wird. Menge und Beschaffenheit des Schleims verändern sich im Zyklusverlauf. Um den Eisprung ist er flüssig und klar. Es könnte nun ein Kind gezeugt werden. Später wird er wieder weniger, zäh und versperrt den Spermien den Zugang zur Gebärmutter. Die Chance schwanger zu werden besteht nur an vier Tagen im Monat.