Stiftung Warentest prüft Basmatireis: Jedes fünfte Produkt ist "mangelhaft"

Er gilt als "Königsklasse" der Reissorten: Basmati ist fein, duftig und aromatisch – im Idealfall. Die Stiftung Warentest hat nun allerdings festgestellt, dass längst nicht alle Produkte dieses Versprechen halten. Nur fünf von insgesamt 31 wurden mit "gut" bewertet, sechs sogar mit "mangelhaft". Für die schlechte Bewertung sorgten vor allem Rückstände von Giftstoffen, die in den entsprechenden Proben entdeckt wurden.

Mittel gegen Pilzbefall nachgewiesen

Unter den in einigen Basmatireis-Sorten gefundenen Schadstoffen war Tricyclazol, ein Mittel gegen Pilzbefall. Weil nicht klar ist, wie gefährlich der Stoff für den Menschen ist, hat die Europäische Kommission den Grenzwert auf 0,01 Milligramm pro Kilogramm gesenkt. Das gilt aber erst für Basmatireis, der seit Januar 2018 importiert wurde.

Im Mikrowellenreis des Anbieters Rickmers fanden die Tester der Stiftung Warentest einen Gehalt von 0,085 Milligramm pro Kilogramm, also deutlich mehr, als der neue Grenzwert erlaubt. Laut Hersteller wurde der Reis aber schon 2017 importiert. Komplett durchgefallen sind das Produkt von "Fair East" sowie der Mikrowellen-Reis vom Discounter Netto: Sie hätten eigentlich gar nicht verkauft werden dürfen. In der Kategorie "Schadstoffe" erhielt der Basmati von "Bio Company" die beste Bewertung (Note: 1,4).

Alle fünf Vollkorn-Basmatireise im Test waren Bio-Produkte, die während des Transports nicht mit Pflanzenschutzmittel begast werden dürfen. Bei den Artikeln von dm und Alnatura wurden jedoch Spuren davon nachgewiesen – sie erhielten deshalb die Bewertung "mangelhaft".

Große Unterschiede im Geschmack im Basmatireis-Test

Geschmacklich schnitt der Reis der britischen Marke Tilda am besten ab, insgesamt reichte es aber auch bei ihm nur für das Testurteil "gut". Sensorisch "sehr gut" ist auch der – insgesamt ebenfalls mit "gut" bewertete – Reis von Davert. Preiswert und mit "gut" beurteilt wurden "Le Gusto" (Aldi Süd) und "Satori" (Netto). Beim Testsieger "Golden Sun" hat Lidl inzwischen die Sorte und Herkunft des Basmatis geändert.

Absolut nicht überzeugen konnten Duft und Geschmack des Produkts von Edeka: Es wurde als "pappig" und "leicht dumpf-modrig" beschrieben und erhielt deshalb nur die Note 5,0. Auch die Basmatireise von Aldi Nord und Fair East enttäuschten (Note jeweils: 4,5).

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Preis laut Stiftung Warentest nicht ausschlaggebend für Qualität

Der Preis liefert nach Angaben der Stiftung Warentest keinen Anhaltspunkt für die Kaufentscheidung: Auf den ersten und letzten Plätzen finden sich preiswerte ebenso wie teure Produkte, einige darunter in Bioqualität. Entscheidend ist allerdings, in welcher Form der Basmati verkauft wird: Die Varianten für die schnelle Zubereitung in der Mikrowelle kamen allesamt nicht über ein "befriedigend" hinaus, und die Kochbeutel-Reise enthielten doppelt so viel Bruch wie die Packungen mit losen Körnern.

Welche Kriterien außer der Belastung durch Schadstoffe und dem Geschmack zur Abwertung der getesteten Basmatireise geführt haben, erfahren Sie im Video.

Quelle: DPA, RTL.de