Giftsschleudern im Schulmäppchen Stiftung Warentest nimmt Tinten, Tintenroller und Textmarker unter die Lupe

Noch sind Ferien und Ranzen, Hefte, Bücher und Stifte aus den Köpfen von Eltern und Schülern ganz nach hinten verdrängt. Doch spätestens in der ersten Schulwoche müssen die Mäppchen wieder mit frischem Schreibmaterial aufgefüllt werden. Damit die Schüler ordentlich lernen können, braucht es frische Tinte und einiges an Schreibgerät. Aus diesem Grund hat die Stiftung Warentest Tinten, Textmarker und Tintenroller gründlich untersucht.
Stiftung Warentest: 18 von 32 Produkten fallen durch
Wir alle wissen aus unserer eigenen Schulzeit, dass Tinten und Farben in der Schule und bei den Hausaufgaben nicht immer nur im Heft landen. Häufig sind auch Hände, Gesicht und andere Körperteile durch die verschiedenen Stifte im Mäppchen verziert. Auch nutzen manche Schülerinnen und Schüler ihre Stifte im Unterricht als Lolli-Ersatz oder Beißholz. Dementsprechend wäre es natürlich wünschenswert, wenn die Inhaltsstoffe der Stifte unbedenklich und nicht mit Schadstoffen belastet sind. Die Untersuchung der Warentester zeichnen hier leider ein etwas anderes Bild. Von den 32 getesteten Produkten ist mehr als die Hälfte durchgefallen
Ihre Meinung ist gefragt: Wie stark berücksichtigen Sie die Testergebnisse von Stiftung Warentest?
Textmarker: Bei Schadstoffen meist keine leuchtenden Vorbilder

Textmarker sind ja eigentlich eine gute Hilfe beim Lernen. Allerdings sind die verwendeten Farben, die so schön im Heft leuchten, oft mit Stoffen belastet, mit denen Kinder nicht unbedingt in Berührung kommen sollten. Das sind Konservierungsmittel und Schwermetalle. Insgesamt mussten zwölf Textmarker-Sets auf den Prüfstand, und nur ein Produkt hat in Sachen Schadstoffe eine reine Weste. Das Set „Schneider Job Neon“ mit sechs Stiften und einem Preis von 2,99 Euro kommt ohne gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe aus und bekommt in der Gesamtbewertung noch die Note befriedigend. Alle anderen Sets haben das Klassenziel nicht erreicht und bekommen ein Mangelhaft.
Blei im Tintenroller geht gar nicht
Bei insgesamt sieben Tintenrollern konnten die Labore der Stiftung-Warentest bei den Tintenrollern Schadstoffen nachweisen. Entsprechend gab es die Noten. Einmal ausreichend und sechs Mal mangelhaft. Besonders belastet ist der „Pilot Frixion Ball“ für 2,99 Euro. Neben verschiedenen Konservierungsstoffen konnte hier auch noch Blei in der Tinte nachgewiesen werden. Und dieses Blei kann sich nach Angaben des Bundesinstitutes für Risikobewertung schon in kleinen Mengen negativ auf die Intelligenzentwicklung von Kindern auswirken.
Bei den Tintenpatronen fallen die teuren Produkte durch

Bei den getesteten Tintenpatronen sind nur zwei Prüflinge durch Konservierungsstoffe negativ aufgefallen. Mit einem Mangelhaft ist das teuerste Produkt, „Parker Quink Blau“ für 0,72 Cent pro Patrone, der Verlierer. Bei der „Pelikan 4001 Großraum-Tintenpatrone Königsblau“ hat es trotz Konservierungsstoffen gerade noch zu einem Ausreichend gereicht. Preis-Leistungssieger ist „Rossmann Schreibwelt Kobi-Tintenpatronen 10er-Set Königsblau“. Hier bekommt man für 0,15 Cent pro Patrone eine glatte 1.
Die Stiftung Wartentest weist in ihrem Test ausdrücklich darauf hin, dass trotz des erschreckenden Testergebnisses kein Grund zur Panik besteht. Wenn Ihr Kind eines der belasteten Produkte im Mäppchen hat und etwas von der Tinte abbekommen hat, besteht keine akute Gefahr. Allerdings sollten Sie sich überlegen, die Stifte und Tintenpatronen gegen unbelastete auszutauschen. (tra)