Schulen sollten bis Ostern schließen

Karl Lauterbach fordert: Jetzt alles wieder dicht machen!

Karl Lauterbach, SPD, aufgenommen im Rahmen einer Pressekonferenz zum Thema Gesetzentwurf zur Regelung der Suizidhilfe in Berlin, 29.01.2021. Berlin Deutschland *** Karl Lauterbach, SPD, recorded during a press conference on the draft law regulating
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert einen Einschnitt.
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SPD-Gesundheitsexperte appelliert an die Bundesländer

Verfrühte Lockerungen, viele Neuinfektionen bei Jüngeren: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert einen Einschnitt: „Alle Lockerungen sollten so schnell wie möglich ausgesetzt werden“, sagte der Politiker der „Berliner Zeitung“ am Sonntag. Vor allem Schulen sollten nach Meinung Lauerbachs so schnell wie möglich wieder schließen.

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Die dritte Corona-Welle sei „das letzte Gefecht“

Nach Einschätzung Lauterbachs ist eine dritte Welle im Infektionsgeschehen nicht mehr verhinderbar. Die „schlechten Prognosen des RKI“ seien „realistisch“, wird er in der „Berliner Zeitung“ zitiert. Helfen könne hier „nur das absolut strikte Umsetzen der Notbremse.“ Wer jetzt lockere, „nimmt viele schwere und tödliche Verläufe in Kauf, besonders bei den 50-80 Jährigen“, so der SPD-Politiker.

Karl Lauterbach: Corona-Mutation breitet sich bei den Jüngeren rasant aus

Als Beispiel nannte Lauterbach seine Heimatstadt Düren in Nordrhein-Westfalen. Dort seien trotz einer Inzidenz von 240 die Schulen trotzdem geöffnet. Aus dem Schulministerium hieß es laut dem Bericht, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass „Schulen in den betroffenen Kommunen in besonderem Maß für das Infektionsgeschehen“ verantwortlich seien.

„Ich appelliere an die Länder, alle Schulen bis Ostern wieder zu schließen, auch die Grundschulen“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). Als Grund für seine Forderung nannte Lauterbach die Virusmutationen, die sich „insbesondere bei den Jüngeren rasant ausbreiten“.

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Schüler zweimal pro Woche mit Schnelltests testen

Die erneute Schließung von Schulen könne nur abgewendet werden, wenn Schüler zweimal pro Woche mit Schnelltests auf das Coronavirus getestet würden. Schulen, die dies noch nicht vorbereitet haben, sollten wieder geschlossen werden, sagte Lauterbach. „Es war ein Fehler, die Schulen ohne flächendeckend funktionierende Testabläufe zu öffnen. Bis Ostern sollten Lehrer und anderes Schulpersonal darin trainiert werden, die Schüler an allen Schulen an den Schnelltests anzuleiten.“

Länder sollten die Corona-Notbremse ziehen

Neben den Schulschließungen forderte Lauterbach zudem zwei weitere Maßnahmen, „um die Lage beherrschbar zu halten und die Krankenhäuser nicht zu überfordern“. Der Gesundheitsexperte forderte die Länderchefs auf, die bei der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene Notbremse konsequent zu ziehen, wenn in Regionen die Sieben-Tage-Inzidenz über 100 steige. „Es darf keine lokalen Ausnahmen bei der Notbremse geben“, sagte Lauterbach. Außerdem müsse man mit dem Impfen konsequent und zügig voranschreiten.

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