Konzert, wo andere pendeln
Stefanie Heinzmann mit Überraschungsauftritt in der Essener U-Bahn
Rauschen der Luft, dumpfes Rumpeln, Quietschen der Schienen oder Kofferrollen. So hört es sich typischerweise in einer U-Bahn-Station an. In Essen hat sich jetzt ein ganz anderer Klang dazu gemischt: Musik. Es war der zweite Teil der Reihe „Urbahn Music Sessions“
Gute Stimmung an der Haltestelle „Rathaus“

Um kurz nach fünf am Sonntagmittag bahnt sich Stefanie Heinzmann den Weg durch das Publikum – von hinten. Denn mit der bekannten Schweizer Sängerin haben an diesem Abend nur die Organisatoren gerechnet. Das Publikum hatte keine Ahnung. Denn die 35-Jährige ist Überraschungsgast in der Essener U-Bahn. Zusammen mit anderen Künstlern singt sie insgesamt fünf eigene Songs.
Den Liedern können die Besucher in der ungewöhnlichen Location kostenlos lauschen. Das stößt auf viel Zuspruch. Viele sind gezielt gekommen, denn der Termin wurde vorher angekündigt. Andere sind per Zufall da. Caro van Heek hat „richtig gefeiert“, wie die Grundschullehrerin sagt. Sie ist begeistert von der Idee, Konzerte in der U-Bahn zu veranstalten: „Hier bin ich sonst eher schnell durchgegangen. Das ist das erste Mal, dass ich so lange geblieben bin.“
Drei Essener Künstler sind die Köpfe hinter der Aktion
Joël van de Pol, Benjamin Nauschütz und Joyce van de Pol hatten die Idee für die Konzertreihe in der U-Bahn. Die Essener wollen ihre Stadt lebendiger machen und Kultur für alle anbieten. Beim ersten Auftritt der U-Bahn-Konzertreihe Anfang September kam der ESC-Teilnehmer Isaak Guderian vorbei. Jetzt war es Stefanie Heinzmann. Für die Anfragen bei den Stargästen helfen den Musikern die Kontakte aus der Szene und auch die Förderung der Brost-Stiftung. Dadurch ist nämlich eine Gage für die Künstler drin.
Das Konzert kommt an diesem Sonntagabend nicht nur bei den Besuchern gut an, denn auch Stefanie Heinzmann ist zufrieden mit dem Auftritt. "Das hat so Spaß gemacht. Aber da muss ich ehrlich sagen, ich konnte es vorher null einschätzen, wie das wird. Es ist halt wirklich einfach eine U-Bahn Station. Aber sie haben das mit den Teppichen und das ganze Setup so gemütlich gemacht,“ so die Schweizerin gegenüber RTL WEST. Im nächsten Jahr sind drei weitere Konzerte in Essener U-Bahn Stationen geplant. Dann auch wieder dabei: Ein bislang unbekannter Überraschungsgast.