Warum Urlaub an Bord boomt und welche Krisen die Branche meistern muss
Spektakuläre Highlights: Cruise Days in Hamburg

Tausende Gäste an der Hamburger Hafenkante genossen eine spektakuläre Schiffsinszenierung mit Licht, Drohnen und Musik auf der Elbe. Die Kreuzfahrtbranche legt nach zwei miesen Corona-Jahren wieder mit Volldampf los – muss aber auch gleich zwei Krisen angehen: Die Pandemie und die globale Erderwärmung.
"Kreuzfahrtbranche war mit am härtesten getroffen!"

Nachholbedarf gibt’s nicht nur bei den Touristen erklärt Helge Grammerstor vom Branchenverband CLIA Deutschland im Gespräch mit RTL: „Die Kreuzfahrt war eine der Branchen, die am härtesten getroffen worden sind, wenn man sich überlegt, dass wir einen globalen Stillstand hatten. Das heißt die Schiffe sind alle nicht gefahren über viele Monate." Im Jahr 2020 wurden weltweit lediglich rund 5,8 Millionen Kreuzfahrtpassagiere gezählt. Ein Jahr zuvor knapp 30 Millionen, ein Minus von rund 81 Prozent. Inzwischen sind laut Branchenverband alle Schiffe wieder „im Dienst", für 2022 rechnet er sogar damit, dass die Zahl der Kreuzfahrttouristen sieben Prozent über dem Wert vor Corona liegt, Tendenz steigend.
Biokraftstoff und Batteriesysteme für Kreuzfahrtriesen
Und während auch die Anbieter mit der Buchungslage für das kommende Jahr zufrieden sind, versuchen sie etwas gegen das schlechte Öko-Image zu tun, erklärt Nadine Maraschi AIDA von Cruises im Gespräch mit RTL: "Wir haben zum Beispiel gerade an Bord von AIDA Prima Biokraftstoff getankt und bauen hier ein großes Batteriespeichersystem ein. Wir haben zwei LNG-Schiffe." Also solche, die teilweise mit Flüssigerdgas betrieben werden und weniger Emissionen ausstoßen. Häufig kommt in der Schifffahrt nämlich nach wie vor mit Schweröl eine echte Umweltsauerei zum Einsatz. Das Ziel der Branche: Klimaneutralität bis 2050, damit Kreuzfahrten beliebt und umweltfreundlich sind.