ADAC mit Pilotprojekt
Speiseöl statt Kerosin – ADAC Helis mit ungewöhnlichem Treibstoff
220 Liter Kerosin für eine Stunde Helikopterflug. Der Hubschrauber ist nicht die umweltfreundlichste Fortbewegungsmethode. Aber oft notwendig – wenn zum Beispiel kein Notarzt mit dem Auto kommen kann. Deswegen testet der Allgemeine Deutsche Automobilclub, kurz ADAC, aktuell einen neuen Treibstoff in Würselen und Köln. Altes, gebrauchtes Speiseöl wird aufbereitet und ersetzt dann im Tank rund ein Drittel des Kerosins.
Bald Speiseöl statt Kerosin?
Mit dem Projekt will der ADAC testen, ob in Zukunft das gesamte Kerosin durch Speiseöl ersetzt werden kann. Dadurch könnten viele Tonnen CO2 eingespart werden – mit der aktuellen Beimischung sind es laut ADAC geschätzt rund 6.000 Tonnen. So viel wie 556 Menschen in Deutschland pro Jahr ausstoßen.
ADAC testet kanadische und französische Triebwerke
Beide Standorte im Rheinland ergänzen sich dabei. In Köln wird das Triebwerk eines französischen Herstellers getestet – in Würselen das einer kanadischen Firma. Der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Luftrettung des ADAC, Frédéric Bruder sagt dazu: „Wir wollten schauen, wie sich dieses Kerosin mit den unterschiedlichen Triebwerksmustern verhält. Da war das Rheinland prädestiniert, um genau das zu testen.“
Bio-Treibstoff bislang sehr teuer
Der Haken an der Sache: Bislang ist die Produktion des nachhaltigen Treibstoffs sehr teuer. Trotzdem sorgt der Test des ADAC für viele Interessierte. Denn bislang gibt es keine Langzeitdaten zu der Benutzung von Bio-Kerosin in Hubschraubern. Nach der dreijährigen Testphase mit 1.000 Flugstunden soll es die aber geben. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt wertet diese dann aus.