Sparmaßnahmen statt Absahnen
Rammeln in Teilzeit: Deckhengste wegen Wirtschaftskrise aus Verkehr gezogen

Schlechte Nachrichten für all die Hengste, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben: Aufgrund der aktuellen Wirtschaftskrise droht Deckhengsten Teilzeit. Das hat nicht nur zur Folge, dass „Pferdinand“ und seine Freunde künftig seltener zum Zug kommen könnten, auch finanziell hat das Auswirkungen auf die gesamte Pferdezüchter-Branche. Sollten sich in absehbarer Zeit die Marktbedingungen nicht ändern, könnten die Aufträge für Züchter deutlich zurückgehen – und das obwohl weder die generelle Nachfrage noch ausreichend Stuten gedeckt sind.
Pferdesport ist ein teures Hobby
Gerade in der Pandemiezeit hat der Pferdesport einen ungeheuren Boom erlebt, das bestätigt Thomas Münch, Vermarktungsleiter beim Westfälischen Pferdestammbuch. Schließlich sei der Reitsport einer der wenigen gewesen, die ohne Einschränkungen ausübbar waren. Nun trifft die Energie- und Wirtschaftskrise aber auch die Pferdebesitzer und hat die Unterhaltskosten für ein Pferd laut Münch stellenweise sogar verdoppelt.
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Infolge des Kriegs gebe es kein Korn mehr aus der Ukraine. Späne als Einstreu seien kaum zu bekommen. Auf der anderen Seite steigen Energiekosten. Nicht zuletzt deswegen sei absehbar, dass die Nachfrage nach Pferden künftig zurückgehen könnte. Nichtsdestotrotz müssten aber weiterhin Stuten gedeckt werden, da es sich bei der Pferdezucht um ein antizyklisches Geschäft handelt. Sprich: wird jetzt nicht genug Nachwuchs gezeugt, fehlt er in einigen Jahren, wenn die Nachfrage nach Pferden wieder steigt.
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Züchter sollen finanziell unterstützt werden
Das Land Nordrhein-Westfalen möchte Züchtern nun unter die Arme greifen und sinkende Einnahmen ausgleichen und seine Ausgaben gemäß Haushaltsentwurf um fast 1,5 Millionen auf 7,6 Millionen Euro erhöhen. Im Haushaltsentwurf des Landwirtschaftsministeriums für 2023 heißt es: Die Gesamtkosten hätten sich wegen der deutlich steigenden Preise insbesondere in Bezug auf die Bewirtschaftung der Grundstücke und Gebäude oder auch mit Blick auf Dienst- und Schutzkleidung, Futter, Stroh, Strom und Kraftstoffe erhöht. (kmü/dpa)