„Hier findet man alles“Spargelrezept im belgischen Staatsblatt gelandet

Man stelle sich vor, im Deutschen Bundesanzeiger, dem offiziellen staatlichen Informationsblatt zur Veröffentlichung amtlicher Beschlüsse, erscheint ein Artikel zur Änderung der Arzneimittelrichtlinie: Anlage XII und mitten im Gesetzestext steht plötzlich ein Rezept für ein vegetarisches Gericht. So geschehen in unserem Nachbarland Belgien.
Preisfestsetzung von Arzneimitteln von überbackenem Spargel abgelöst
Das belgische Staatsblatt ist Pflichtlektüre für alle, die sich über die neuesten Gesetze informieren möchten. Rechtsanwalt Morgan Moller wollte sich über die Änderung des königlichen Erlasses aus dem Jahr 2014 zur Festlegung der Zulässigkeitsbedingungen, der Fristen und der praktischen Modalitäten für Anträge auf Preisfestsetzung, Anträge auf Preiserhöhungen, Preismitteilungen von Arzneimitteln, Gegenständen, Geräten und Stoffen, die Arzneimitteln gleich gestellt sind, sowie von Rohstoffen, wie sie im Buch V des Wirtschaftsgesetzbuches genannt werden schlau machen.
Amtsblatt könnte für Leser ab sofort interessant werden
Bei der Lektüre dieser spannenden Gesetzesänderung stieß der Jurist mitten im Absatz 9 über die Preiskalkulationsstelle plötzlich auf eine ungewöhnliche Textstelle. „Ofen auf 250° C vorheizen, Thermostat 8-9“ war dort zu lesen. Danach folgten die verschiedenen Schritte für überbackenen Spargel. „Bon Appétit!“ heißt es am Ende bevor sich der reguläre Text fortsetzt.
Für Morgan Moller Grund genug, ein dickes Lob für die Unterhaltsamkeit belgischer Gesetzesblätter auszusprechen. „Ich habe es mit Leuten erlebt, die sagen, das belgische Amtsblatt sei nutzlos. Dort finden Sie alles: Gesetze, Entscheidungen, Kochrezepte, was auch immer“, schreibt der Rechtsanwalt auf Twitter.
Fehler wurde in der Zwischenzeit beseitigt
Wahrscheinlich war dem Sachbearbeiter beim belgischen Staatsblatt an diesem Tag irgendwann langweilig und er freute sich schon auf den Feierabend und alles, was dazugehört. Der Fehler in der offiziellen Fassung des Gesetzestextes, die als Rechtsgrundlage dient, wurde inzwischen behoben.