Fünf Kinder lagen tot in ihren Betten

Solingen-Prozess: Christiane K. schreibt verstörende Briefe aus dem Gefängnis

Mordprozess gegen Christiane K.
Mordprozess gegen Christiane K. in Wuppertal
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Solingen: Mutter schickt unfassbare Briefe an ihre Familie

Im Solingen-Prozess kommen immer mehr unfassbare Neuigkeiten über die mutmaßliche Täterin Christiane K. ans Licht. Sie steht aktuell in Wuppertal vor Gericht, weil sie fünf ihrer sechs Kinder – Melina (†1), Leonie (†2), Sophie (†3), Timo (†6) und Luca (†8) – mit einem Medikamenten-Cocktail ruhiggestellt und in der Badewanne erwürgt, erstickt oder ertränkt haben soll. Am heutigen Prozess-Tag wurden verstörende Briefe an ihre Familie vorgelesen, die sie aus dem Gefängnis heraus geschickt hat. Darin beteuert die 28-Jährige ihre Unschuld und lässt sich über die Taten ihrer Mithäftlinge aus.

Christiane K. will wissen, wie es überlebenden Sohn Marcel geht

Die Briefe richten sich an ihre Mutter und ihren Sohn Marcel, der aktuell bei seiner Großmutter wohnt. Marcel ist der einzige Überlebende der Geschwister. Christiane K. verschonte ihn mutmaßlich. In den Briefen erkundet sie sich nach seinem Wohlergehen. Schreibt, dass sie zu ihm will. Außerdem erklärt sie, dass sie unschuldig sei.

Mutter lässt sich in den Briefen über andere Eltern aus

Verstörend sind vor allem diese Aussagen: Christiane K. lässt sich in den Briefen außerdem über Mithäftlinge aus, die ihre Kinder beispielsweise misshandelt haben oder verhungern ließen. „Wie kann man so etwas machen?“, soll sie in den Briefen fragen. Sie habe in der Haft auch eine Frau getroffen, die sich wegen ihres Mannes drei Mal versucht habe, umzubringen. „Das gibt’s doch nicht. Sowas Bescheuertes!“, soll sie dazu geschrieben haben. Zur Erinnerung: Das sind Äußerungen einer Frau, die wahrscheinlich fünf ihrer sechs Kinder getötet hat.

Was der Vater der vier jüngsten Kinder über seine Noch-Ehefrau sagt, lesen Sie hier.

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Richter mahnt Christiane K. zur Ehrlichkeit

Der Richter hält während des Prozesses fest, dass Christiane K. sich sehr selbstbewusst und selbstbestimmt in diesen Briefen darstelle. Er halte sie für intelligent und dass sie wisse, wie sie dies manipulativ einsetzen könne. Er mahnte sie, dass sie noch dafür sorgen könne, dass das Gericht ihre Sichtweise nachvollziehen kann. Sie solle sich überlegen ob sie mit einer Lebenslüge leben und ihren Sohn Marcel in Ungewissheit lassen wolle. Der Angeklagten droht lebenslange Haft wegen fünffachen heimtückischen Mordes. (jra)