So schützen Sie Ihr Facebook-Profil

Privatsphäre richtig schützen

Mittlerweile können die Nutzer von Facebook die Sicherheit und Weitergabe Ihrer Daten einfacher steuern. Doch was ist alles zu beachten, um das eigene Profil vor den neugierigen Blicken Fremder zu schützen?

Kritik wurde immer wieder an den komplizierten und undurchschaubaren Sicherheits- und Datenschutz-Einstellungen laut. Mittlerweile hat Facebook den Datenschutz zumindest etwas verbessert.

So gibt es nur noch drei Grundeinstellungen für Informationen: Für alle sichtbar, nur für Freunde sichtbar und auch für Freunde von Freunden sichtbar. Um Statusnachrichten, Fotos, Videos und Links nur mit den eigenen Freunden zu teilen, ist nur noch ein Klick notwendig. Zudem werden die Nutzer darauf hingewiesen, mit wem Sie Informationen teilen und wie Sie das beeinflussen können.

Öffentliche Suche unterbinden

Doch was können Sie selbst tun, um Ihr Profil vor fremden Einblicken zu schützen und somit Ihre Privatsphäre zu wahren?

Sie sollten in einem ersten Schritt alle Privatsphäre-Einstellungen auf 'Nur Freunde' stellen, so dass Informationen nur für Ihre direkten Facebook-Freunde sichtbar sind.

Wie kann ich verhindern das meine Facebook-Profil als Vorschau in Suchmaschinen angezeigt wird?

Diese Einstellung muss unter Konto -> Privatsphäre-Einstellungen vorgenommen worden. Dort muss direkt unter 'Werbeanzeigen, Anwendungen und Webseiten' der Reiter 'Einstellungen bearbeiten' angeklickt werden. Danach in der Spalte 'Öffentliche Suche' den Button 'Einstellungen bearbeiten' auswählen. Auf der folgende Seite muss das Häkchen bei 'Öffentliche Suche aktivieren' entfernt werden. Danach kann Ihr Facebook-Profil über keine Suchmaschine mehr gefunden werden.

Eingetragene persönliche Informationen wie Geburtstag oder Beziehungsstatus können nicht nur Freunde sehen: Auch Anwendungen, die die Freunde benutzen, können diese Daten auslesen. Facebook bietet aber auch an, jede einzelne Information gezielt auszuschalten: Auch das geht über die Privatsphäre-Einstellungen unter dem Punkt "Wie Nutzer deine Informationen an Anwendungen weitergeben, die sie nutzen". Unter 'Einstellungen bearbeiten' kann jeder User entscheiden, welche Informationen weitergegeben werden.

Zusätzlich sollten Sie folgende Verhaltensweisen im Umgang mit Facebook beachten:

- Nehmen Sie nicht jede Freundschaftsanfrage an, sondern wählen Sie ganz genau aus, wem Sie Einblick in Ihre Privatsphäre gewähren. Das dient nicht nur Ihrer Sicherheit, sondern kann Sie auch vor peinlichen Situationen bewahren - wie beispielsweise der, dass Ihr Chef oder Ihre Kollegen Ihre Partyfotos vom Wochenende entdecken.

-Überlegen Sie sich immer genau, was Sie schreiben.

Es müssen nicht alle "Freunde" alles über Sie wissen: Privates, Urlaubspläne und Geldangelegenheiten gehören nicht in die Welt hinaus geschrien.

-Rechts neben dem Post ist ein Knopf, der es Ihnen ermöglicht, genau den Kreis der Menschen zu beschränken, der ihre Posts lesen kann. Beschränken Sie im Zweifel den Kreis der Menschen ein.

-Aktivieren Sie „Schütze meine Tweets“: So können nur von Ihnen ausgewählte Personen Nachrichten von Ihnen einsehen. Sie können dort auch Standortinformationen Ihrer Tweets entfernen lassen.

- Kontrollieren Sie Ihr Profil regelmäßig und wägen Sie ab, was wirklich wichtig und was vielleicht schon etwas zu viel Information ist. Hier sollte das Prinzip "weniger ist manchmal mehr" gelten.

- Machen Sie sich den Unterschied zwischen "Nachricht versenden" und "Pinnwandeintrag" bewusst: Während eine Nachricht tatsächlich nur der Empfänger lesen, können den Pinnwandeintrag oder Pinnwanddialoge alle Facebook-Freunde lesen. Auf der anderen Seite sollten Sie Kontakteauch pflegen, indem Sie auf Pinnwandeinträge oder Nachrichten antworten.

-Überarbeiten Sie von Zeit zu Zeit Ihre Freundeslisten. Wer vor einem Jahr Ihr "Freund" war, ist vielleicht jetzt eher ein entfernter Bekannter.

- Wer es ganz genau nimmt mit seiner Privatsphäre, der sollte als Profilbild kein Foto von sich nehmen. Passender ist ein Platzhalter wie ein Tier oder eine Landschaft. Das Profil mit Ihrem Bild wird - wenn Sie diese Funktion nicht deaktiviert haben - auch über die Suchmaschinen angezeigt. So erfährt jeder der Ihren Namen eingibt, welche Person sich dahinter verbirgt. Ein Platzhalter-Bild verhindert diese Zuordnung.

Weiterer Vorteil: Aktuellen Meldungen zufolge greift die Polizei bei der Suche nach Verkehrssündern ebenfalls auf die Facebook-Fotos zurück. Wenn beispielsweise jemand beim zu schnell Fahren geblitzt wurde, vergleicht die Polizei das Blitz-Foto mit dem Facebook-Foto des entsprechenden Autohalters. Bei Übereinstimmung der Person ist der Schuldige direkt ausgemacht - und ein Bußgeld droht. Mit einem Platzhalter-Foto bei Facebook kann die Polizei dagegen nichts anfangen.

Facebook hat 400.000 Nutzer weltweit.
Als US-amerikanische Website unterliegt Facebook nicht dem deutschen Datenschutz.
dpa bildfunk

- Um Ihre Privatsphäre zu schützen, sollten Sie niemals Ihre vollständige Adresse, Telefon- oder Handynummer angeben. Auch politische Meinungen beispielsweise haben im Facebook-Profil nichts zu suchen.

- Erst nachdenken, dann posten! Manche User posten einfach alles. Vieles davon interessiert die meisten vielleicht gar nicht. Außerdem nähren hunderte Statusmeldungen den Verdacht, Sie hätten nichts besseres zu tun. Und wer postet, dass in ein paar Stunden der zweiwöchige Urlaub beginnt, erfreut mit dieser Nachricht allenfalls Einbrecher.

- Wer nicht möchte, dass jeder direkt sieht, ob Sie on- oder offline sind, sollte in der Chat-Funktion den Status immer auf "offline" stellen.

- Vorsicht bei Spielen, Typo-Tests oder Apps: Via Facebook können Sie an zahlreichen Online-Spielen teilnehmen. Sie sollten aber bedenken, dass über diese Spiele und auch Apps auch häufig Drittanbieter Zugriff auf Ihre Daten haben. Und es ist nicht immer klar, was diese mit Ihren Daten machen.

- Beachten Sie das Urheberrecht. Laden Sie nur selbsterstellte Inhalte hoch.

Andere Länder, andere Datenschutz-Bestimmungen

Und ganz generell gilt: Obwohl sich alle sozialen Netzwerke im Internet ähneln, sind noch lange nicht alle gleich. Der größte Unterschied betrifft wohl den Datenschutz:

Während der Datenschutz in Deutschland ein Grundrecht darstellt und gewährleistet, dass jeder Mensch grundsätzlich selbst darüber entscheiden kann, wem er welche persönlichen Informationen bekannt gibt, ist der Datenschutz in den USA zum Beispiel nicht gesetzlich verankert. Dort ist der Zugriff auf private Daten vielfach gesellschaftlich akzeptiert.

Dies erklärt auch, weswegen deutsche Netzwerke wie 'wer-kennt-wen' oder studiVZ als besonders sicher gelten. So kann ein Profil bei wer-kennt-wen.de über öffentliche Suchmaschinen wie beispielsweise Google nicht gefunden werden. Ein Vorteil für alle, die im Netz lieber unerkannt bleiben.

Ohnehin bietet kein anderes Netzwerk außer wer-kennt-wen.de die beliebte Funktion der "Freunde-Pfade". Über Ihr Profil bekommen Sie nicht nur angezeigt, wen Sie kennen und mit wem Sie befreundet sind, sondern auch, wer von ihren Freunden wiederum andere Freunde kennt. Eine spannende Sache.