Schläge gegen Pferd
Skandal-Video hat Folgen: Olympiasieger verliert Trainer-Lizenz

Er schlug zehn Mal auf ein Pferd ein – jetzt verliert er seine Trainer-Lizenz. Das Skandal-Video von Reit-Olympiasieger Mark Todd hat Konsequenzen. Der britische Dachverband entzog ihm vorübergehend die Lizenz.
Lizenz von Mark Todd entzogen
Der Dachverband des Galopprennsports in Großbritannien, die „British Horseracing Authority“, hat nach dem Auftauchen des Videos eine erste Entscheidung gefällt. Todd verliert vorerst seine Lizenz als Rennpferde-Trainer.
Der Neuseeländer hatte zuvor schon die Schirmherrschaft der Pferdeschutzorganisation „World Horse Elfare“ niederlegt.
Verband greift durch
Nach der Verbandsentscheidung darf er nun auch bis auf Weiteres keine Pferde trainieren, seine Tiere dürfen weltweit nicht starten. Aktuell trainiert Todd 15 Pferde.
Die Suspendierung soll so lange laufen, bis der Fall abschließend untersucht worden ist, hieß es in einem Statement.
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Todd mit reumütiger Entschuldigung
In dem Video ist zu sehen, wie Todd mit einem Gegenstand zehn Mal auf das Hinterteil eines sichtlich verunsicherten Pferdes haut. Schlussendlich schreitet das Tier durch das Wasser. Im Video ist Applaus zu hören.
Der 65-Jährige hatte kurz darauf eingestanden, dass es sich bei der Person im Video um ihn handelt und eine Entschuldigung veröffentlicht. "Ich entschuldige mich von ganzem Herzen beim Pferd und allen Beteiligten für meine Handlungen in diesem Videoclip", teilte Todd mit. "Eines der wichtigsten Dinge, die ich predige, ist der Aufbau eines gegenseitigen Respekts zwischen Pferd und Reiter und dass Geduld und Freundlichkeit der beste Weg sind, um Ergebnisse zu erzielen. Ich bin sehr enttäuscht von mir, dass ich mich in diesem Fall nicht daran gehalten habe."
Todd lebt im englischen Swindon in der Grafschaft Wiltshire und trainiert dort Pferde. Er nahm an sieben Olympischen Spielen teil, holte zwei Goldmedaillen (1984 und 1988) im Vielseitigkeitsreiten, 2019 wurde sogar zum "Reiter des 20. Jahrhunderts" gewählt. Zuvor (2013) war er bereits von Prinz Charles zum Ritter geschlagen worden. (msc)