"Jede Form der Separation ist falsch"

Sebastian Vettel macht der Formel 1 'ne klare Ansage: Mehr Druck auf Unrechtsstaaten

 Formula 1 2021: Russian GP SOCHI AUTODROM, RUSSIAN FEDERATION - SEPTEMBER 24: Sebastian Vettel, Aston Martin during the Russian GP at Sochi Autodrom on Friday September 24, 2021 in Sochi, Russian Federation. Photo by Glenn Dunbar / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2115_121626_69I8243
Sebastian Vettel fällt in diesen Wochen mit klaren und starken Positionen auf.
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Sebastian Vettel weckt die Königsklasse weiter vehement auf: Nachdem er sich zuletzt klar für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit (auch per Tempolimit auf deutschen Autobahnen) positioniert hatte, wünscht sich der 34-Jährige von der Formel 1 nun noch mehr Engagement im Kampf gegen Diskriminierung.

"Wir sind doch viel reicher, weil wir so unterschiedlich sind"

"Wir alle stimmen doch zu, dass es nur fair ist, alle Menschen gleich zu behandeln. In bestimmten Ländern ist das nicht so. Da braucht es aber mehr als nur Worte, da braucht es Taten. Dabei könnte unser Sport großen Druck ausüben und helfen, Fairness auf der Erde weiter auszubreiten", sagte der viermalige Weltmeister der "Augsburger Allgemeinen" im Interview. Zwar nannte Vettel keine Länder, es dürfte aber kein Zufall sein, dass seine Aussagen nun vor dem Türkei-GP und kurz vor dem Abstecher nach Katar veröffentlicht werden. In beiden Ländern kommt es immer wieder zu Einschränkungen und Verletzungen von Menschenrechten.

Es sei "nicht richtig, Leute zu verurteilen oder zu bestrafen, nur weil ein Mann einen Mann oder eine Frau eine Frau liebt. Jede Form der Separation ist falsch. Wir sind doch viel reicher, weil wir so unterschiedlich sind", sagte der 34-Jährige. "Wir sollten diese Unterschiede feiern, statt davor Angst zu haben." Er selbst hatte unter anderem mit einem Diversitäts-Helm klare Kante gezeigt.

Der sozial und politisch engagierte Vettel wird auch 2022 für Aston Martin fahren. Klare Vorstellungen für die Zeit nach der aktiven Formel-1-Karriere hat er noch nicht. "Ich bin nicht sicher, ob Politik das Richtige für mich wäre", antwortete er auf eine entsprechende Frage.
"Der einfachste Weg wäre, Reporter bei einem Fernsehsender zu werden und sich für die nächsten Jahre wieder an demselben Platz zu finden wie bisher. Da sehe ich mich nicht", befand Vettel. "Ich liebe den Sport aber und werde ihm nicht komplett den Rücken zudrehen." (tno/dpa)